Entlegen
Das australische Outback ist prädestiniert dazu, Schauermärchen über verschleppte, gefolterte und abgemurkste Touristen hervorzubringen. Angeblich beruht auch dieses hier auf wahren Begebenheiten, was aber, wie so oft, schwer zu überprüfen ist. Fakt ist: es verschwinden jährlich mehrere hundert Menschen in den unendlichen Weiten der Wüste.
Die zwei britischen Twens Kristy (Kestie Morassi) und Liz (Cassandra Magrath) schließen sich dem Australier Ben (Nathan Phillips) vornehmlich aus Sicherheitsgründen an. Aber Liz hat auch ein Auge auf den braungebrannten Einheimischen geworfen. So mieten die drei ein Auto und begeben sich auf einen Trip zum Wolf Creek-Nationalpark, wo inmitten einer Einöde der Einschlagsort eines großen Meteoriten liegt. Dann geschieht die Katastrophe: ihr Auto startet nicht mehr. Sie sitzen fest am Ende der Welt. Wie gut, dass ein freundlich scheinender Hinterwäldler (John Jarratt) vorbei kommt, der auch noch hinterm Steuer eines Abschleppwagens sitzt. Er nimmt die drei mit zu seiner Werkstatt und bietet an, ihr Auto zu reparieren. Zu viel des Glücks, wie sich bald herausstellt.
Der Australier Greg McLean hat mit „Wolf Creek“ einen dreckigen, kleinen Horrorfilm der klassischen Art gedreht, wie sie in letzter Zeit von Regisseuren wie Eli Roth („Hostel“) oder Neil Marshall („The Descent“) wieder salonfähig gemacht wurden. Diese Filme scheuen keine hohe Altersfreigabe und beziehen sich bewusst auf die Genreklassiker der 70er. Auch „Wolf Creek“ ist extrem effektiver Horror für Abgebrühte und begeistert zudem durch seine radikale Optik. So albtraumhaft hat noch niemand das australische Hinterland auf die Leinwand gebracht! /// Lars Tunçay
Bewertung der redaktion
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