Keramikstudien
Lucas (Vincent Lindon) verliebt sich in die Künstlerin Elsa (Sandrine Bonnaire), die für die Empfangshalle seiner Firma ein Keramikmosaik entwirft. Aufgrund schlechter Erfahrungen lässt er sie beschatten, um sicherzugehen, dass sie keine Industriespionage betreibt. Das sind natürlich schlechte Voraussetzungen, um Vertrauen aufzubauen.
Regisseur Pierre Jolivet („Der Preis der Freiheit“) wirft seine Zuschauer unvermittelt ins kalte Wasser, indem er in der Exposition seines neuen Films nicht die geringste Zeit verliert und bereits in den ersten Minuten das ganze Dilemma seiner Hauptfiguren etabliert. Im Eiltempo geht es weiter durch eine Geschichte, die dem Aufbau des klassischen Dramas zu folgen scheint, aber auch mit einer gehörigen Portion des pfiffig-schnellen Humors ausgestattet ist, mit dem französische Autoren seit Jahrzehnten die Boulevardtheaterszene bereichern. Hier gibt es zwar keine bühnenerprobte Vorlage und auch die Türen werden nicht wild aufgerissen und zugeschlagen. Dennoch liegt vor allem hinsichtlich des Tempos der Vergleich mit dem Boulevard auf der Hand, zumal die Schauspieler teilweise auf recht überzogene Weise agieren müssen. Das mutet vor allem bei Charaktermimin Sandrine Bonnaire („Die Frau des Leuchtturmwärters“) ziemlich ungewohnt an, aber die hübsche Französin ist offensichtlich auch dieser neuen Herausforderung gewachsen. Eine elegante Variante eines immer wieder spannenden Themenkomplexes über die Probleme mit dem Zwischenmenschlichen.
Bewertung der redaktion
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