Illusionen
Diese Stimme — tief, verraucht, voller Trotz und Zärtlichkeit — gibt es kein zweites Mal. In ihr steckte das ganze pralle Leben von Hildegard Knef. Schön, dass Heike Makatsch sich in diesem Biopic gar nicht erst an der vokalen Nachahmung versucht, sondern ihren eigenen Weg zu den Liedern der deutschen Chanson-Ikone findet. Ansonsten ist ihre Verwandlung dank grünen Kontaktlinsenaugen, riesigen aufgeklebten Wimpern, wechselnden Haartrachten und sinnlichem Mund aber enorm. Die Regie allerdings hätte gut daran getan, den Fokus nicht nur auf sie, sondern auch auf den gesellschaftlichen Kontext des verklemmt-schuldverstrickten Nachkriegsdeutschland zu legen, zu dem sich die Knef so wunderbar asynchron bewegt hat.
Bewertung der redaktion
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