Eine Prophezeiung findet 1959 auf mysteriöse Weise ihren Ursprung: Ein kleines Mädchen (Lara Robinson) schreibt eine schier endlose Zahlenkolonne auf ein Blatt Papier, das zusammen mit Ideen seiner Klassenkameraden über die mögliche Zukunft in eine Zeitkapsel gesteckt wird, die fünfzig Jahre später wieder geöffnet wird. Mit seinem Sohn Caleb (Chandler Canterbury) gerät der Astrophysiker John Koestler (Nicolas Cage) in den Besitz des eigenwilligen Dokuments, hinter dem er bald den Schlüssel zu den größten Katastrophen der vergangenen Dekaden erkennt. Als er herausfindet, dass einige der codierten Unglücke noch in der Zukunft liegen, versucht Koestler mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, diese zu verhindern.
Katastrophen- und Endzeitfilme waren in Hollywood insbesondere in den 1970er Jahren ein kassenträchtiges Phänomen. Nach einem kurzen Revival in den späten 1990er Jahren blieben sie in jüngster Zeit eher Einzelfälle. Doch mit Zuspitzung der globalen Probleme auf ökologischer und wirtschaftlicher Ebene finden diese Ansätze nun wieder Einzug ins Mainstreamkino. Roland Emmerichs nächster Film „2012“ wird vom Weltuntergang handeln und auch Alex Proyas’ („I, Robot“, „Dark City“) jüngstes Werk handelt von Katastrophen globalen Kalibers. Dabei muss man dem Filmemacher, der nur alle paar Jahre ein neues Werk in die Kinos bringt, wieder einmal ein sicheres Gespür für die richtigen Bilder, eine packende Story und emotional bewegende Kinomomente attestieren. „Knowing“ ist ein visuell und thematisch beeindruckender Film, der sich weder scheut, eine interessante, wenngleich in ihrer Religiosität anzweifelbare Geschichte zu erzählen, noch den Unterhaltungsfaktor und die Sensationslust des Zuschauers zu kurz kommen lässt. Insbesondere bei der Ausarbeitung der Spezialeffekte, die die Katastrophen bebildern, geht man optisch deutlich weiter als vergleichbare andere Produktionen, was den Film zu einem ungewöhnlich expliziten Vertreter seines Genres macht.
Bewertung der redaktion
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