Russell Baze (Christian Bale) ist ein ehrbarer Malocher im örtlichen Stahlwerk des US-Städtchens Braddock. Sein jüngerer Bruder Rodney (Casey Affleck) will höher hinaus und raus aus dem Kleinstadtmief. Dabei hängen ihm die Schulden seiner Pferdewetten am Bein, doch sein großer Bruder hält aufopferungsvoll die Hand über ihn.
Bis Russell eines Nachts bei einem Unfall die Insassen eines entgegenkommenden Fahrzeugs tötet. Er wandert in den Knast, während sein Bruder an die Front zieht. Als er Jahre später aus dem Irak und Russell aus dem Bau kommt, ist nichts mehr wie es war.
Beide sind auf sich gestellt, eine Herausforderung, der Rodney nicht gewachsen ist. Er lässt sich mit einem skrupellosen Drogendealer (Woody Harrelson) ein und will mit einem fingierten Faustkampf zu schnellem Geld kommen.
Zugegeben: Regisseur Scott Cooper erzählt seine Geschichten nicht gerade subtil und er hat scheinbar eine Vorliebe für Filmposter mit bärtigen Männern vor schwarzem Hintergrund.
Aber wie schon bei Jeff Bridges Oscarvehikel „Crazy Heart“ lebt auch „Auge um Auge“ von seinem Personal: Die Besetzung ist fulminant, der Soundtrack von Dickon Hinchliffe (Tindersticks) ebenso atmosphärisch wie die Bilder des Japaners Masanobu Takayanagi („The Grey“).
So fiebert man bis zum unausweichlichen Finale mit, auch wenn der Weg dorthin weitgehend frei von Überraschungen ist. \ Lars Tunçay
USA 2013 // R: Scott Cooper
Start: 3.4.
Bewertung der redaktion
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