1987 lernt der bei den letzten Olympischen Spielen mit Gold ausgezeichnete, im Leben aber vor sich hindümpelnde Ringer Mark Schultz (Channing Tatum) den exzentrischen Millionär John du Pont (Steve Carell) kennen. Du Pont, der nur das Geld seiner Familie für sich arbeiten lässt, widmet sich in seiner übermäßig vorhandenen Freizeit seit Jahren immer neuen Hobbys. Ringen steht dabei ganz oben auf der Liste, genauer gesagt: das Training von Profi-Ringern.
Unerträgliche Marotten
Ohne seinen familiär eingebundenen Bruder und Trainer Dave (Mark Ruffalo), der genau wie Mark Olympia-Gold gewann, zieht er auf du Ponts Anwesen inklusive Ringer-Camp, um weitere Erfolge zu sammeln. Die Marotten und Launen des Millionärs werden jedoch schnell unerträglich und führen schließlich zu einer Tragödie.
Menschliche Schicksale und Abgründe
Wie schon bei seinem sehenswerten letzten Werk, dem Baseballdrama „Moneyball“, geht es Regisseur Bennett Miller erneut nicht darum, einen klassischen Sportler-Durchhaltefilm abzuliefern. Wichtig sind ihm vor allem die menschlichen Schicksale und Abgründe hinter den Kulissen des schweißtreibenden Geschäfts.
Reale Begebenheit
Noch dazu lehnt sich die Geschichte verdichtet auch hier wieder an eine reale Begebenheit an. Viele Kinozuschauer dürften aufgrund der extrem reduzierten, wortkargen und bedächtigen Inszenierung jedoch häufiger auf die Uhr schauen.
Dass „Foxcatcher“ dennoch fünf Mal für den Oscar nominiert wurde, liegt vermutlich an den großartigen Darstellerleistungen, allen voran der Steve Carells als du Pont: Mit Nasenprothese, Watschelgang und gruseligen Stimmungsschwankungen zeigt der eigentlich auf Komödien abonnierte Schauspieler, dass er auch das ernste Fach beherrscht. \ Peter Hoch
Bewertung der redaktion
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