„I Got A Woman“, „A Change Is Gonna Come“, „Respect“, „Georgia On My Mind”, „Spanish Harlem“, „Soul Man“, „River Deep Mountain High“, „Papa Was A Rolling Stone“, „It’s A Man’s Man’s World”, „What’d I Say”… allesamt Klassiker der amerikanischen Soulmusik der 60er und 70er Jahre, der großen Zeit der Musiklabel Motown, Stax oder Atlantic Records.
Rückblick: 2009 war die Premiere der „Sweet Soul Music Revue” in Mannheim. Der Saxofonist, Gitarrist und Produzent Klaus Gassmann erzählt in seiner konzipierten Show in einer authentischen Choreographie die Geschichte des Soul, ihrer (größtenteils verstorbenen) Ikonen und Epigonen und erinnert mit wechselnden Stimmen an diese großartige Zeit, die heute noch Maßstäbe in der Fortschreibung der amerikanischen Musikgeschichte setzt.
„Seit 1967 höre ich Soulmusik. Nach Konzerten von Wilson Pickett, James Brown und der STAX-Revue war mir klar, dass ich diese Musik auch selber spielen wollte“, so Gassmann. „Ich kaufte mir ein Saxofon und eine Grifftabelle und nach ein paar Monaten hatte ich meine erste Soulband am Start. In dieser Zeit tourten wir mit diversen schwarzen Sängern durch die amerikanischen G.I.-Clubs in Süddeutschland.“ Mit den Gigs finanzierte Gassmann sein Studium, stieg Ende der 60er Jahre in die boomende Branche der Datenverarbeitung ein und wurde Software-Entwickler bei SAP, wo er nebenbei Firmengründer Hasso Plattner Gitarrenunterricht erteilte.
Gutes Team
Der Start des groß angelegten Projektes einer Soul Revue war Gassmann nur möglich, weil er die ganzen Jahre mit seiner Soulband aktiv unterwegs war. „Das alles Entscheidende für den Erfolg: Das Team muss passen.“ Seine Gesangskünstler kommen aus vielen Ländern: Waldo Weathers war 15 Jahre lang direkter Nachfolger von P.W. Ellis und Maceo Parker in der James Brown Band und spielte zusammen mit Michael Jackson bei der Farewell-Soul-Party für den verstorbenen Funk-Giganten. Lerato Sebele ist in der Revue für die größten Hits von Aretha Franklin zuständig. Gassmann entdeckte die Südafrikanerin in der Musicalszene in Hamburg. Nicht zuletzt der „Grand Seigneur“ der Sweet Soul Music Revue – Jimmy James. Er kam 1962 zur US-Army nach Heidelberg. Ob James Brown oder Otis Redding – Jimmy James steht für Old School-Soul.
Leider ist in Aachen ein bekannter Name nicht dabei: Der Sänger, Schauspieler und Entertainer Ron Williams. Neben seinem Part als Moderator des Abends wäre er für die Songs von Ray Charles zuständig gewesen. „Ron ist immer wieder auch mehreren Theaterengagements verpflichtet“, erklärt Gassmann den Ausfall. Mit Stevie Woods, langjähriger Hauptdarsteller der Bochumer Musicalproduktion „Starlight Express“, sei allerdings ein gleichwertiger Ersatz gefunden worden.
Bis heute aktuell
Zum Medley der rund zweieinhalbstündigen Show gehören die großen Stimmen des Soul und Funk: Ray Charles, James Brown, Arthur Conley, Stevie Wonder, Sam Cooke, Aretha Franklin, Sam & Dave, Marvin Gaye, The Platters, Ike & Tina Turner, The Four Tops, Gladys Knight & The Pips, The Temptations und Etta James. Die kürzlich verstorbene Sängerin ist ein schönes Beispiel für die Aktualität des Soul. Eine Phrase aus ihrem Song „Something’s got a hold on me“ spielen momentan alle Radiostationen rauf und runter. Der US-amerikanische Rapper Flo Rida hat die Zeile in seinem Song „Good Feeling“ verarbeitet. Auch andere Künstler, etwa die Sängerinnen Joss Stone oder Amy Winehouse, seien vom Soul beeinflusst und arrangierten ihre Songs in diesem Style, so Gassmann. „Sixties-Soul ist aktueller denn je!“ /// Richard Mariaux
22.3.
20 Uhr, Eurogress
Karten gibt´s bei KlenkesTicket
"Sweet Soul Music Revue" Website
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