Seit zehn Jahren besteht nun bereits in Roetgen die im November 2002 in einer zum Wohnhaus umgebauten Weberei eröffnete Galerie der Kunsterzieherin Johanna Malich. Aus hochgradigem eigenen Interesse bietet sie zeitgenössischer Kunst in ihrem Wohnhaus Räume für Ausstellungszwecke.
In einer gesprächsmotivierenden Atmosphäre von sensibler Eindringlichkeit gelingt ihr dabei eine intime Auseinandersetzung, die klassische Verkaufsräume und museale weiße Zellen nicht bieten: Man kann sich vorstellen, wie die Bilder in einem Wohnraum wirken und gut darüber reden.
Qualitätvolle Auswahl
Sechs bis zehn Originale dürfte etwa die Menge sein, die ein durchschnittlicher Haushalt aufnimmt, bevor Sammelleidenschaften weitergreifen. Seit Jahren wird hier den jeweiligen Künstlern und ihrem Genre entsprechend gehängt und positioniert und an ausgewählten Wochenenden präsentiert.
Für die qualitätvolle Auswahl zahlreicher Entdeckungen und Herlotsungen stehen etwa Namen wie Johanna und Peter Buchholz, Michael Schulze, Carola Willbrand, Romain Van Wissen, Dan Hepperle, Axel Höptner, Axel Schenk, Setsuko Fukushima, Rüdiger Hans, Oliver Czarnetta, Kai Savelsberg, Rüdiger Hans oder Tanja Mosblech.
„What you see is what you get“
Kein Wunder, dass der Galeriename „einmalich“ Konzept ist. Zum Jubiläum sind ausnahmsweise zwei Künstler und Gestalter zusammen ausgestellt: der Fotograf Geert Balvers und der Bildhauer Matthias Kohn. Balvers nutzt bewußt die Unvollkommenheit des Polaroids, weil es zu einer aufmerksameren Fokussierung eines unwiederholbaren Moments zwingt.
Nicht hunderte überarbeitbare Digitalbilder, sondern das eine konzentrierte Bild, das eine Geschichte fesselnd zu erzählen vermag, ist dabei sein Ziel. Der Weg dahin ist mit Aufmerksamkeit gepflastert, mit sorgfältiger Beobachtung und Recherche. „What you see is what you get“, wie es der Künstler zusammenfasst.
Die körnige Oberfläche des Bildmaterials war Anlass für Johanna Malich, den jungen Bildhauer Matthias Kohn einzuzuladen, da er die Oberflächen seiner Steinskulpturen durch eine Fruchtsäureätztechnik zu ähnlich filigraner Wirkung zu bringen versteht. Johanna Malich sucht eher die stillen Arbeiten, die sie in ihren Räumen zur Entfaltung bringt. Der respektvolle Umgang mit Kunst und Künstlern beschert eine gute Erfahrung. /// dito
25.11.
Matthias Kohn – Bildhauerei
Geert Balvers – Polaroids
12 Uhr, galerie einmalich, Roetgen
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