Die 1980 in Düren geborene und in Berlin lebende Katrin Salentin gehört einer Generation an, für die Parallelität von digitaler und analoger Welt normal ist und die ein Online-Leben und ein Offline-Leben zu vereinbaren sucht.
In dieser Welt der globalisierten Fülle mit einem Facebook, dessen letzte Seite man nie erreicht, hat man sich an Fake und Schönheitsideale gewöhnt und ist dennoch genervt von der Makellosigkeit, mit der Werbung, Onlineprofile und Modelkörper ein optimiertes Sehnsuchtsleben vorgaukeln.
Diese Schönheitssucht ist notwendigerweise mit einer erhöhten Aufmerksamkeit auf Makel verbunden, die vertuscht werden sollen. Der Trotz treibt die Künstlerin an, aus Modezeitschriften die Hautpartien, Beine und Hände auszuschneiden und zu Wesen zu collagieren, die abwehrend gestikulieren und vor ihren Mitläufern wegrennen können.
Glätte und Glanz genommen
Diese analogen Anfänge scannt sie ein und bearbeitet sie in zig Schichten digital weiter, übermalt und beschmirgelt Ausdrucke davon, um ihnen Glätte und Glanz zu nehmen und entwirft so ein farbreiches und freies Arrangement von oberflächlich monsterhaft hässlich wirkenden Figuren, die dennoch wieder aus schönen Elementen bestehen und in Arrangement und Farbgebung satt komponiert sind.
Eindeutig eine Künstlerin, die emsig auf dem Weg zu einem eigenen Vokabular ist und ihre Zielsuche in umfangreichen Skizzenbüchern und digitalen Kommentaren, die dann wieder analog gebunden werden, dokumentiert. Ein dichtes Gewebe komplexer Formwelten von lyrisch befreiter Realistikadaption.\ dito
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