Zwischen abstrakter Fassade, Schichtenmodell und Minibühnenrauminstallation reliefieren sich die Montagen Jochen Muras mit sachlicher Bedachtsamkeit in eine Bildpräsenz hinein, die das Nervige einer ramponierten Moderne mit dem Reiz der Oberflächen und Proportionen verbindet.
Selektierte Architekturwirklichkeit öder Stadtszenarien sind hier kalkuliert eingesetztes Baumaterial einer wirkungsvollen Behelfsmässigkeitsästhetik von ungelecktem Minimalismus, der mit Sprachwitz in der Titelgebung dem unabsichtlichen und ungeschlachten Baudetail, der Lücke, Leere und Offenporigkeit oder der ungelösten Gestaltung eines Anbaus Aufmerksamkeit schenkt.
Plastisch gewordene Reflexion
Mit der fahlen Stimmungslage einer Farbigkeit und Architektursprache der frühen 1960er Jahre bekommen die abgewetzten Modelle eine malerische Haut und historische Distanz, die vergessen macht, dass diese lieblos ökonomisch wirkende Lochfassadenarchitektur in den meisten Städten flächendeckend einnistet und nicht den Reiz plastisches Strukturmuster zeigt, auf die Jochen Muras malerische Modelle den Blick lenken.
Gut gemachte Fokussierungen auf Vernachlässigungen und schlampige Hausaufgaben. Plastisch gewordene Reflexion. \ dito
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