Der Fotograf Will McBride (1931-2015), studierter Maler und Philologe, der nach dem Militärdienst in Würzburg 1953-55 in Deutschland blieb, hatte einen freien Blick voll amerikanischer Zuversicht.
Das Nachkriegsberlin als Ort einer lebens- und liebeslustigen Generation aufgekrempelter Vor-68er war das Sehgebiet des Presse- und Werbefotografen, 1961-72 in München, 1983-98 in Frankfurt, unterbrochen von Malereiphasen in der Toskana und in Berlin.
Sensibel erfasste unbekümmerte Alltäglichkeit und Lebensfreude in Ruinen- und Kaltekrieg-Kulissen, unklassisch, unpathetisch, offen, die restaurative Adenauerära als nicht allumfassende Wirkmacht darstellend.
Der Skandal wird von Außen angetragen und macht Unziemlichkeitsvorstellungen des Publikums sichtbar. Schwangere, kindliche und männliche Nacktheit, nach Jahrzehnten pädophilieverdächtig gewordene Aufklärungsfotos, die neben sonstigem Pressematerial stehen.
Ein Kollaborateur der Revolte mit Bildern: „Es gibt Bilder, die man einfach so nimmt, wie sie sind. Man gestaltet nicht viel daran herum, sondern hält, spontan fasziniert, die Kamera dahin, wo was los ist, und drückt ab, ohne ein großes Kunstwerk machen zu wollen (1979)“. Die Ausstellung läuft noch bis zum 19. Juni. \ dito
KuK der Städteregion, Monschau
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