„Undun“ erzählt die Geschichte von Redford Stephens, einem fiktiven Charakter, der wider Willen doch als typisches Ghetto-Schicksal endet. Aber hier wird keine Aufstieg-Und-Fall-Geschichte chronologisch erzählt, sondern retrospektiv kreisen die Songs um einzelne Aspekte, nehmen Stimmungen auf, lassen in vielen kleinen Impressionen ein Leben entstehen. Klingt nach trockener Kunst, wenn es eben nicht ein The Roots-Album wäre. Und man kann kaum beschreiben, welch ein Gefühl von Resignation und Melancholie dieses Album hinterlässt. Die Beats tun ihre Pflicht, schleppen sich angeschlagen dahin, darüber sich nach unten schraubende Pianos, es klagen die Stimmen. So hört sich der Kater nach der Obama-Euphorie an, ein „There’s A Riot Goin’ On“ für dieses Jahrzehnt.
/// Karl Koch
Bewertung der redaktion
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