Bereits auf dem letzten Album der Geschwisterpaare Romeo und Michele Stodart und Angela und Sean Gannon, „The Runaway“, konnte man neben dem hymnischen Akustik-Pop mit perfektem mehrstimmigem Gesang, mit dem The Magic Numbers in England zu Stars und Kritikerlieblingen avancierten, eine zunehmende Begeisterung für opulente Arrangements und psychedelische Songkonstruktionen feststellen.
Doch nun, auf ihrem vierten Album, lassen die Briten auf der Suche nach dem ganz großen Popsong endgültig alle Zurückhaltung fallen. »Alias« startet mit »Wake Up«, einer dreiteiligen Suite mit Balladenintro, Supertramp-verdächtigem Prog-Mittelteil und sanftem Ausklang, gefolgt vom nicht minder ambitionierten, progressivem »You K(no)w« mit zig Breaks und Wendungen, Musicaltauglicher Instrumentierung und ansteckend euphorischem Chorgesang.
Zwischen Bombast und Folkrock
Neben ähnlichen Großtaten zwischen Prog-Pop, Klangkino in Cinemascope und 70ies Bombast findet das Quartett Entspannung und Abwechslung in hymnischem Indie- und Folkrock, in Westcoast-Beigaben und Fleedwood Mac-Zitaten, in Soulpop und Disco, mit den für die 70er so typischen Philly-Streichern.
Dazu darf man dann sogar einen heißen Foxtrott wagen – zumindest bis zur nächsten Suite im XXL-Format.\ vst („Alias“ erscheint am 15. August.)
(Caroline Rec./Universal)
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