Ist jetzt vielleicht ein bisschen gemein, aber man möchte wetten, dass dieses Album diesen Herbst ziemlich konsensmäßig auf vielen Zusammenkünften von Ü30-Menschen laufen wird, bei denen am Ende nicht mehr ausgegangen wird, sondern ein letzter Absacker den Abend zeitig beschließt.
Aber davon abgesehen, ist das natürlich tolle Songwriter-Elektronik. Die Falsettstimme von Dan Snaith schwebt über den sanft und evolutionär sich entwickelnden Soundscapes, die zwischen seltsam unbestimmter 90er-Retrohaftigkeit, Soul, House-Versatzstücken und Frickeleien aus dem Hause Warp pendeln, ohne dabei jemals weh zu tun.
Vielmehr entsteht ein sonnig-wohliges Grundgefühl, die passende, oder eher sie ersetzende, Droge für diese Musik ist dann wohl Xanax. Ähnlich gefühlig wie James Blake, aber positiver, ähnlich süß wie einst Erlend Oye, aber mit mehr Soul, genau dazwischen haben die zehn Tracks dieses Albums prima Platz. \ kk
(City Slang/Universal)
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