Als Mitbegründerin der New Folk Revival Band „Carolina Chocolate Drops“, erkundete Rhiannon Giddens in den letzten Jahren die Grenzgebiete des American Songbooks, vor allem die Protestsongs der Entrechteten und der stolzen Frauen. Nun auf ihrem Solo-Debüt „Tomorrow is my turn“ überwältigt ihre inzwischen gereifte phänomenale Stimme.
Anscheinend mühelos wechselt sie die Genres, springt zwischen Gospel, Jazz, Blues, Country und Chanson hin und her. Mit Unterstützung von T-Bone Burnett und seiner exzellenten Crew von Studiomusikern, gelingt ein Album, das selbst den Vergleich mit prägenden Werken, wie „Raising Sand“ (2007) von Robert Plant und Alison Kraus nicht zu scheuen braucht.
Mit am beeindrucktesten „Waterboy“, bekannt geworden durch Odetta, die damals Bob Dylan, Janis Joplin und andere beeinflusste. Fulminat und vom irischen Folk geprägt, aber clever verfremdet mit zerbrechlichen Drones von Bass und Fidel, dann „O Love is teasin`“, das durch Jean Ritchie (Mother of Folk) bekannt geworden ist.
Es sind schlau ausgewählte Coverversionen von starken Frauen, die Giddens dermaßen gut entwickelt, dass sie auch beim dritten Anhören ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben - mehr davon! \ Z´Kay
(Nonsuch/Warner)
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