Dieser Satz unterstreicht nicht nur die ansteckende Tanzbegeisterung des James-Frontmanns, der sich auf der Bühne noch immer wie ein Gummimensch bewegt. Er könnte auch als Motto über dem neuen Album der Band aus Manchester stehen, die seit Mitte der 80er Jahre, als sie Morrissey zu seiner Lieblingsband erklärte, zu den besten Pop-Formationen der Insel gehört.
Zumindest die Hälfte der Songs von „La Petite Mort“ kombiniert zu Kopf steigende Melodien, mitreißende Arrangements und exaltierten Gesang mit euphorischen Dance-Beats. Fast glaubt man sich bei Stücken wie „Curse Curse“, „Moving On“ und „Gone Baby Gone“ in die seligen Rave-Zeiten von Happy Mondays, Stone Roses, Charlatans und Primal Scream zurückversetzt, als James nach dem Folk gefärbten Jingle-Jangle-Gitarrenpop ihrer Anfangszeit mit Hymnen wie „Sit Down“ die Rave-olution maßgeblich mit befeuerten.
Schön war das damals – wie auch die Alben „Seven“ und „Laid“, die James in den 90ern ins Oberhaus des britischen Pops katapultierten. Mit ihrem Sinn für opulente Pophymnen und für große Arrangements bereiteten Booth, Glennie, Gott und Co damals den Boden für Bands wie Coldplay und Elbow.
Solche prachtvollen, schillernden Popsongs mit Trompeten, Geigen, Keyboards- und Gitarrenschwärmen können sie noch immer, wie auch die großen (Piano-)Balladen, mit denen „La Petite Mort“ eindrucksvoll ausklingt. \ vst
(Cooking Vinyl)
WEITEREMPFEHLEN