Alles schmeckte plötzlich nach Tropen mit einem Hauch weichgezeichneter 70er-Schmusefilme. Der Klang hatte mich im Nu am Wickel und ich wollte es wissen: Aha, Cairobi also, ein internationaler Haufen, der sich einen Teufel um die Verortung in irgendwelchen Schubladen schert.
Kraut, Italo-Pop, afrikanische Polyrhythmen oder lateinamerikanische Folklore: Alle musikalischen Einflüsse dürfen ungebremst in das eigene Werk münden. Folgerichtig läuft das selbstbetitelte Debüt vor verrückten Song- und Soundideen nur so über. „Change is alright“, jubiliert Sänger Giorgio Poti.
Und haut dabei ganz nonchalant die Maxime seiner Band in die Welt. Zwischenzeitlich entwickelt das Ganze ein Gefühl von Melancholie, kriegt am Ende immer die Kurve in Richtung heiterem Optimismus. Eine faszinierende Herausforderung selbst für geübte musikalische Multitasker. \ cl
(Week Of Wonders/Indigo)
Das Album erscheint am Freitag.
Bewertung der redaktion
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