Die Campusbahn ist nicht zu Ende gedacht – und dennoch empfehle ich am 10. März für dieses Projekt zu stimmen. Warum? Weil ich trotz vieler berechtigter Einwände der Gegner unterm Strich daran glaube, dass damit ein Einstieg in ein modernes Verkehrskonzept gemacht wäre. Ein „Ja“ zur Campusbahn zwingt Politik und Verwaltung zu einem zügigen, transparenten Prozess, an dessen Ende ein Verkehrskonzept steht, das Umweltschutz und Mobilitätsbedürfnis gleichermaßen Rechnung tragen kann. Wenn dabei die Integration von Elektromobilität und Carsharing gelingt, dann werden viele Negativeffekte des Individualverkehrs verschwinden. Die Notwendigkeit eines solchen Konzeptes wird für mein Gefühl zu viel an der herbeigesehnten Campus-Entwicklung festgemacht. Das ist falsch: Zur Verringerung von Feinstaub und Lärmbelästigung müssen wir uns jetzt etwas einfallen lassen, das ist überfällig. Die bisherigen Maßnahmen sind Flickschusterei. Ich denke nicht, dass – wie in manchen Kommentaren angedeutet – in Aachen die Lichter ausgehen, wenn es keine Campusbahn geben wird. Dass Aachen „den Anschluss verliert“ oder „nicht mithalten kann“, das ist Politikerprosa. Aber ich glaube, dass damit auch die Diskussion über Alternativen vorbei wäre – und damit die Zugkraft für eine echte Veränderung.
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