Von Katja Laska
Sophy und Henric Stönner sind der Überzeugung: Individuelle Geschenke sind die besten. Im Frühling 2015 haben sich die Geschwister selbstständig gemacht und verkaufen in ihrem Laden „Laserkatze“ im Frankenberger Viertel einzigartige Deko- und Designartikel. Ihr wichtigstes Hilfsmittel: der Laserschneider.
„Unsere Laden steht jedem offen. Oft kommen mit den Leuten auch neue Ideen durch die Tür“, erzählt Sophy. Und die setzt sie nur zu gerne um. Egal, ob Bilderrahmen, Schutzengel für die Enkel oder ein Andenken an den Dalmatiner des besten Freundes.
Sie erfüllt mit ihrem Lasercutter – liebevoll „Sir Lase-O-Lot“ getauft – den Kunden gerne ihre individuellen Wünsche in der kleinen Manufaktur in der Zollernstraße 50. Sophy ist der kreative Teil des Zweiergespanns. Schon früh konnte sie sich für die Arbeit mit dem Lichtstrahl begeistern, als ihr Bruder Henric sie irgendwann fragte, ob sie nicht die Einladungskarten für seine Hochzeit gestalten will, ist sie sofort dabei und die Geschichte von „Laserkatze“ nimmt ihren Lauf.
Einer hat rechts und einer links um den Globus herum studiert. In Aachen haben sie sich vor einigen Jahren wiedergetroffen und beschlossen, das Laserschneiden in den kreativen Bereich zu rücken und hochwertige Designartikel zu verkaufen.
Während seine Schwester hinter der Maschine steht, hockt Henric als Wirtschaftsingenieur über den Geschäftsbüchern, kümmert sich ums Marketing und die administrativen Aufgaben. „Die Zahlen überlasse ich meinem Bruder“, schmunzelt Sophy. 2016 haben sie bei „AC2 – der Gründungswettbewerb“ mitgemacht und schafften es mit dem 3. Platz aufs Treppchen. „Das war ein guter Startschuss“, erzählt Henric. „Hier in Aachen gibt es ein sehr engmaschiges Netzwerk. Ob das digitalHUB, die vielen kreativen Leute oder die Designmetropole – hier greift vieles ineinander – das ist schön.“
So sind sie als „Laserkatze“ schon beim „Handmade Circus“ dabei gewesen, haben zusammen mit einem Freund das Design der Lichtelemente zum „Niemandsland-Festival“ beigesteuert oder Masken für die „Lass ma Tanzen“-Reihe im Musikbunker geschnitten. Obwohl die Geschwister erst seit etwa anderthalb Jahren Teil der Aachener Szene sind, merkt man: Sie sind angekommen, brauchen keine Großstadt wie Berlin oder München. „Die Lage ist schön. In den beiden Räumen kommen Showroom samt unserer Produkte und Manufaktur zusammen“, sagt Sophy.
Handgemacht, individuell
Im großen Schaufenster sieht man, was es bei „Laserkatze“ alles gibt: Bilderrahmen, beleuchtete Schriftzüge, Hefte und mehr. „Uns war immer klar, dass Handgemachtes und Individuelles geschätzt wird“, erzählt Henric. Dabei kommt alles bearbeitet aus dem Laser – ob Holz, Textil, Pappe, Papier oder Acrylglas.
„Alles, was nicht giftig ist, kommt in den Laser“, sagt Sophy. Platte für Platte wird, je nach Auftrag, mit dem Lichtstrahl geschnitten oder auch nur markiert – also nur oberflächlich bearbeitet, sodass verschiedene Muster entstehen. Hinterher können die Einzelteile zu etwas Dreidimensionalem zusammengesetzt werden.
Unter den Artikeln, die im Laden fertig angeboten werden, gibt es auch schon einen Favoriten: „Die kleinen Holzbilderrahmen, die durch ihre Form an alte Polaroidfotos erinnern, muss ich regelmäßig nachproduzieren“. Dass sie als Bruder und Schwester auch Geschäftspartner sind, ist kein Problem: „Klar, gibt es häufiger mal Gewitter, aber selten einen Wirbelsturm“, beschreibt Henric die Beziehung. „Und erst recht keine bleibenden Schäden“, lacht er. Und so planen die beiden schon für die Zukunft. Der nächste Schritt: eine neue Produktionsstätte in der Thomashofstraße. „Wir stellen die Weichen Richtung Maximum“. \
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