Vor dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden am Samstag, 27. Oktober, war das sportliche Geschehen für die meisten weniger wichtig als das, was sich im Umfeld der Alemannia abspielte. Denn der Gang in die Insolvenz schien plötzlich nicht mehr nur ein Schreckgespenst zu sein, sondern drohte bittere Realität zu werden.
Bis Montag, 29. Oktober, so hieß es in den Tagen vor dem Meisterschaftsspiel, müsse eine große Summe Geld beschafft werden - wieviel genau, das wusste so recht wohl niemand - ansonsten würde es düster werden um die Alemannia.
Verlässt Kraemer den Verein?
Bis unmittelbar vor Anstoß hatten sich die Verantwortlichen weitgehend bedeckt gehalten. Bis dann endlich bekanntgegeben wurde: Das Geld ist da, die Insolvenz vorerst vom Tisch. Durchgegeben wurde die frohe Botschaft per Stadiondurchsage - Details wurden ausgespart. Zudem werde man erst in den nächsten Tagen wissen, ob das Geld ausreicht, um die Insolvenz sicher zu verhindern.
Im Anschluss an das Spiel gab dann Meino Heyen, Präsident und Aufsichtsratvorsitzender der Alemannia und selber bei den Fans nicht mehr unumstritten, offiziell zu Protokoll: „Dass uns zum jetzigen Zeitpunkt erneut Geld fehlt, ist eine Katastrophe. Es wurden mit Sicherheit Fehler gemacht, das ist nicht von der Hand zu weisen. Wir werden diese Situation in Ruhe analysieren, die Gründe dafür schonungslos aufdecken und Konsequenzen daraus ziehen.“
Gemunkelt wird, dass Geschäftsführer Frithjof Kraemer, der von Teilen der Fans als Hauptschuldiger betrachtet wird, Alemannia Aachen verlassen wird.
Gespielt wurde am Samstag dann übrigens auch noch. Mit einem 1:1-Unentschieden trennte sich Alemannia Aachen vom SV Wehen Wiesbaden. In einem über weite Strecken schwachen Spiel. Immerhin: Zu besprechen gab es auf der Tribüne mehr als genug. /// me
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