Eine Begeisterung wurde geweckt, die zumindest bei mir bis zum heutigen Tag anhält. Aus dem befreienden Musikerlebnis in der Schlossruine zu Moers wurde ein international beachtetes Jazzfestival und eine sich jedes Jahr aufs Neue wiederholende Herausforderung, nunmehr im Zirkuszelt „gezähmten“ und „wilden“ Vertretern der improvisierten Musik eine Manege zu schaffen.
2013 bekommt ein Künstler zum ersten Mal einen ganzen Tag zur freien Gestaltung. Der Multistilist und Überzeugungstäter John Zorn aus New York wird am Freitag den 17. Mai ab 19. Uhr mit insgesamt sieben verschiedenen Bands vier Sets lang einen John-Zorn-Tag gestalten.
Unter anderem mit dem Vokal-Quintett Holy Visions sowie seiner energiegeladenen Formation Electric Masada. John Zorn deckt seit Anfang der 70er Jahre ein sehr weites Spektrum aktueller Musik ab – Kammermusik, Rock, Jazz, Pop, toxische Experimente und alles „in between“.
Ein neuer Fokus in Zorns Mikrokosmos ist dieses Jahr bestimmt die Kombination aus Text und Musik. Die Texte der in Moers im zweiten Set präsentierten Projekte „The Holy Visions“ und „Templars“ hat er selbst geschrieben. Der Zorn Schwerpunkt am Freitag erfolgt exklusiv für Europa nur in Moers; das Ganze wird zwei Tage später nur noch im kanadischen Victoriaville wiederholt.
Eigentlich lohnt sich dieses Jahr aber jeder Tag in Moers. So auch der Samstag, denn wann hört man schon einmal den skandinavischen Geheimtipp Jenny Hval mit Ihrer Band und die norwegische Vokalistin Sidsel Endresen im Duo mit Stian Westerhus (git), die in Moers zuverlässig für Gänsehaut sorgt, oder als krachendemn Kontrast den finnischen Gitarristen Raoul Björkenheim, dem mit Bill Laswell (b) und Morgan Agren (dr) aus New York das Nordisch-Melancholische eher auf den Zeiger geht.
Um beispielhaft nur einige wenige weitere Künstler zu nennen erleben wir am Sonntag dann einen ewig jungen Caspar Brötzman an der sägenden Gitarre während es der Ausnahmekünstler Fred Frith eher mit Geräuschen aus der selbigen hält.
Gespannt bin ich auch auf Mark de Clive-Lowe mit seinem Projekt CHURCH aus L.A. und die Grande Dame Geri Allen am Piano und Terri Lyne Carrington (Foto) an den Drums sorgen dann am Sonntagabend mit Ihrem Terri Lyne Carrington MOSAIC Project bestimmt für einen aufregenden Gig. Let´s go for it… \ z`kay
17.-20.5. Festivalzelt im Schloßpark Moers
jeweils 15 Uhr (am 17. ab 19 Uhr)
Tages- und Festivalkarten gibt es bei KlenkesTicket
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