In einer Nacht im Mai 1983 zieht der 37-jährige Klaus Paier los, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Er tut das, indem er ein Graffito an die Wand gegenüber des Kaiser-Karls-Gymnasium malt. „Ich will an die Wand bringen, was mir Lust und Angst macht“, sagte der Künstler selbst über sein Schaffen. Ein junger Mann, der auf einer Bank sitzt, ist entstanden. Das Graffito heißt „Zwischen den Tagen“.
Nach Klaus Paiers Tod 2009 dachte lange Zeit niemand mehr an sein Werk. Im Gegensatz zu vielen seiner weiteren Graffiti steht es bis heute nicht unter Denkmalschutz.
Kampf um Erhalt
Durch Zufall ist die Journalistin und Bloggerin Margret Vallot auf die Wandmalerei gestoßen. Ihr Foto des Graffitos hat im Netz viele Reaktionen ausgelöst. Überraschenderweise gaben einige an, das Bild zu kennen.
Nach Vallov sei das Werk „Kunst, die zu den Menschen gehe“, wie sie gegenüber den Aachener Nachrichten verdeutlichte. Zusammen mit ihr gründete sich eine Initiative zur Erhaltung des Kunstwerks.
Das Treffen mit den Vertretern des Stadtrats brachte eine schnelle Einigung. Die Journalistin und die Parteipolitiker von SPD, FDP, Piraten und den Grünen sehen das Graffito als Kunst an und wollen den Fortbestand sichern.
Schlechter Zustand
Durch die vielen Jahre, in denen das Werk unbeachtet geblieben war, hat sich sein Zustand drastisch verschlechtert. Hinzu kommt, dass es sich auf einer Baustelle der RWTH befindet. Das bedeutet, dass das Land Nordrhein-Westfalen verantwortlich dafür ist.
Margret Vallots Anliegen ist deutlich: Klaus Paiers Kunstwerk soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Allerdings ist die Politik über den Umgang mit dem Graffito noch uneinig.
Interessierte können sich auf der Website www.unserac.de an der Diskussion beteiligen.\
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