Von Lotte Amian
Im Jahre 2006 wurde das alte Finanzamt abgerissen, da es mit dem krebserregenden Giftstoff PCB verseucht war. Seitdem wird geplant, gerechnet und beantragt – doch im Frankenberger Viertel klafft noch immer eine riesige Baulücke.
In den letzten Wochen schien sich zumindest in der Theorie wieder etwas zu bewegen – doch nun die enttäuschende Nachricht für die Anwohner: Der Beginn der Arbeiten verzögert sich weiterhin. Nachdem es kürzlich so schien, als würde das Projekt an die Hamburger „Prien-Gruppe“ verkauft, wurde nun offiziell bestätigt, dass dies doch nicht der Fall ist. Das Aachen-Würselener Bauunternehmen „Quadflieg“ und das Kölner Unternehmen „GS Immobilien“ planen jedoch weiterhin das Projekt zu verkaufen und befinden sich wohl auch im Gespräch mit diversen potentiellen Sponsoren.
Planänderung zur Aufteilung des Wohnraums
Die Grundidee des 6-Millionen Projektes lautete anfangs, dass 20 Prozent der 185 geplanten Wohnungen Sozialwohnungen werden sollten. Dabei sollte darauf geachtet werden, den sozial geförderten Wohnraum mit dem höherer Preisklassen zu vermischen.
Der Anteil der geplanten sozial geförderten Wohnungen steht noch immer wie ursprünglich besprochen fest. Jedoch hat sich die dazugehörige planmäßige Idee verändert. So reichten die kooperierenden Bauunternehmen, die an dem Projekt gemeinsam unter dem Namen „Kronprinzenquartier GmbH“ arbeiten, am 28. August einen Antrag ein, die Sozialwohnungen doch in ein einziges Gebäude, den Nordflügel, zu verlegen. Die Stadt Aachen hat nun auch vorläufig dem neuen Plan zugestimmt.
Dieses Thema wird momentan heiß diskutiert. Die Bauunternehmen selbst begründen die Planänderung damit, dass die verschiedenen Häuserblöcke leichter zu verkaufen seien, bestünde keine Verpflichtung zur Einbindung von Sozial-Wohnungen.
Kritisiert wird die Abweichung vom Original-Plan jedoch besonders aufgrund der Vermutung, dass der schattige Nordflügel, der zwischen der Kita Mittendrin, der Oppenhoffallee und dem Rest der geplanten Gebäude liegen soll, lediglich als Lärmschutzwand benutzt werden soll, um den Wert der restlichen Gebäude zu steigern.
Warten auf den Startschuss
Bevor jedoch irgendetwas in die Tat umgesetzt werden kann, muss zunächst die Baugenehmigung für den neuen Gebäude-Komplex eintreffen. Die Bauunternehmen gehen davon aus, dass diese im Laufe des Jahres vorliegen wird. Ob die Arbeiten dann auch schon dieses Jahr starten werden, ist eine andere Frage und u.A. auch abhängig von der Wetterlage und den Ergebnissen der laufenden Verhandlungen mit Interessenten.
Zumindest ist die weitere Verzögerung der Bauarbeiten wohl eine gute Nachricht für die Frösche im kleinen Biotop, das sich seit acht Jahren auf der Baustelle ausbreitet. \
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