Wie der Name schon sagt, wurde die von der Europäischen Union geförderte Studie vor allem in der Hinsicht analysiert, inwieweit Männer und Frauen betroffen sind. Dabei kam heraus, dass Frauen nicht – wie vorher erwartet – mehr betroffen sind als Männer.
Die Zahlen liegen sehr dicht beieinander, mit einer Ausnahme: 13,3 Prozent der befragten Patientinnen sind schon einmal Opfer von sexueller Gewalt gewesen, unter den Patienten sind es 3,2 Prozent.
Außerdem kommt bei Frauen die Gewalt meistens aus dem Umfeld, bei Männern hingegen wird sie von Fremden ausgeübt.
Betroffene lassen sich lange nichts anmerken
Eine weitere Erkenntnis der Studie besagt, dass sehr viele Patienten angegeben haben, sich noch nie jemandem anvertraut zu haben, ihre negativen Erfahrungen demnach lange Zeit mit sich herumschleppen.
Außerdem leiden sie als Folge der Gewaltattacken häufig unter starken chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Syndromen, Schlafstörungen oder Depressionen. 14,2 Prozent der Befragten sind sogar selbstmordgefährdet.
Projektpartner wollen helfen
Nach diesen drastischen Ergebnissen ist den Projektpartnern eins klar: Gewalt darf kein Tabu-Thema mehr sein. Deshalb wurde als Modellprojekt eine Beratungsstelle für die Patienten des Klinikums eingerichtet, in der unter anderem Ärzte und Psychologen bei sozialrechtlichen wie psychologischen Problemen helfen.
Da zudem deutlich wurde, dass viele Mitarbeiter des Klinikums sich nicht ausreichend auf Gewalt-erfahrene Patienten vorbereitet fühlen, wurde modellhaft eine Frage in den Aufnahmebogen der Neu-Patienten eingebaut, die das Thema aufgreift.
Studie läuft noch bis Juni 2015
Bisherige Ergebnisse werden bei einem Symposium am 24. Oktober ab 10 Uhr in der Pauwelstraße 30 vorgestellt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmelden kann man sich unter symposium@ukaachen.de \ fg
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