Am 12. November sollen die beiden Warhol-Bilder aus dem Aachener Spielcasino versteigert werden. Der Kunstausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags debattierte gestern darüber. Eins ist jedoch sicher: Der Verkauf ist unumgänglich.
Verschiedene Meinungen
Das NRW-Finanzministerium sieht kein Problem in dem Verkauf. In ihrer Meinung werden sie von Wolfgang Becker, Gründungsdirektor des Aachener Ludwig Forums, unterstützt. Da das Spielcasino die Warhols selbst erwirtschaftet habe, hätten sie das Recht diese auch zu verkaufen, so Wolfgang Becker gegenüber den Aachener Nachrichten.
Ganz anderer Meinung ist da allerdings seine Kollegin Annette Lagler, die stellvertretende Leiterin des Ludwig Forums. Sie und weitere 27 Museumschefs wollen die Kunstwerke vor Veräußerung sichern. In der gestrigen Debatte schlug Kulturministerin Ute Schäfer einen Runden Tisch vor, an dem das Thema „verschandelte Kunst in Aachen“ ausreichend diskutiert werden dürfte.
Gewinn für das Casino?
Die beiden Warhols sollen für umgerechnet 100 Millionen Euro versteigert werden. Mit diesem Geld soll das westdeutsche Spielbankwesen saniert und ein neues Casino finanziert werden. Nun kam heraus, dass lediglich 80, 6 Millionen Euro dem Casino zugute kommen. Der Rest fließt in die Landeskasse. Der ehemalige Leiter des Aachener Spielcasinos Günter Münstermann sieht sich damit in seiner Meinung bestätigt. Er gehe davon aus, dass das Finanzministerium den Gewinn für sich beanspruchen will, wie die Aachener Nachrichten berichteten.
Obwohl der Verkauf nicht mehr zu stoppen ist, bleibt die Diskussion weiter in Gang. \ lig
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