Viele von ihnen sind Jugendliche, die sich ohne Eltern oder Begleitperson auf den weiten Weg gemacht haben. Hier angekommen, beginnt die Suchen nach geeigneten Unterkünften.
Wohnraum geschaffen
Das Zentrum für soziale Arbeit hat im Oktober ein weiteres Projekt gestartet, um den jungen Menschen zu helfen.
Wohnraum in Form von zwei modularen Wohneinheiten entstand in der Karl-Marx-Allee und bietet jetzt Platz für 18 Flüchtlinge - vorerst für die nächsten zweieinhalb Jahre.
Religion gibt Sicherheit
In den Zimmern sind zwei Betten und zwei Schränke untergebracht. Einen Gemeinschaftsraum mit Sofaecke gibt es auch.
Eine Wohneinheit ist bereits bewohnt, in die zweite werden am Wochenende die ersten Flüchtlinge einziehen. Begrüßt werden sie dann von den fünf Symbolen der Weltreligionen, die den Eingang der Wohnungen säumen.
Für die Jugendlichen sei es wichtig zu wissen, dass egal wo sie sind, ihr Gott bei ihnen ist, so Udo Wilschewski, Leiter des Zentrums für soziale Arbeit.
Vorweihnachtlicher Scheck
Am 10. Dezember fand die offizielle Eröffnung des Wohnprojektes statt. Babor Geschäftsführer Horst Robertz und Jutta Kleine-Tebbe, Mitglied der Babor-Inhaberfamilie, überreichten dem Zentrum einen Scheck über 10.000 Euro.
Seit 25 Jahren schon arbeitet Babor mit dem Zentrum zusammen und Horst Robertz betonte, dass es ihnen immer wieder eine Ehre ist, die Projekte zu unterstützen.
Große Herausforderung
Die Flüchtlinge, meistens Jungen, die in der Karl-Marx-Allee untergebracht werden, sind alle zwischen 14 und 18 Jahre alt. Alleine in diesem Jahr sind etwa 400 unbegleitete Flüchtlinge in Aachen angekommen.
Susanne Schwier, Jugenddezernentin der Stadt, nennt das eine riesige Herausforderung für die Stadt und zeigt sich deshalb begeistert vom ehrenamtlichen und bürgerlichen Engagement.
Auch Ute von Lossow, Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Frauenvereins (Träger des Projektes), zeigt sich froh und dankbar für die Unterstützung.
In Schulen unterbringen
Natürlich gibt es ab und zu Verständigungsprobleme, zwischen den Betreuern und den Jugendlichen, genauso wie zwischen den Jugendlichen: „Man unterhält sich entweder auf Englisch, Französisch, mit Händen und Füßen oder wenn gar nichts mehr geht mit Bilderbüchern“, erklärt Udo Wilschewski.
So schnell wie möglich sollen die Jugendlichen daher in Schulen untergebracht werden. Sie sollen unsere Sprache und Kultur näher kennen lernen und einen geregelten Tagesablauf bekommen.
Da sei vor allem die „dezentrale Schulung“ ein wichtiger Punkt, meint Susanne Schwier. Auch wenn am Anfang viele Schulen abgeschreckt waren, sind nun einige bereit, Jugendliche aufzunehmen. Und die freuen sich schon darauf zur Schule zu gehen. \lo
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