Der Mobilitätsausschuss wird heute (17 Uhr, Verwaltungsgebäude Marschiertor) über das Maßnahmenpaket zum „Bewohnerparken“ im Frankenberger Viertel entscheiden. Im letzten Jahr hatte man dem Ausschuss bereits ein entsprechendes Konzept vorgelegt, das zunächst abgelehnt worden war und überarbeitet werden musste.
Mehr Anpassung an die Bedürfnisse
Carina Grabowski, Gründerin der Bürgerinitiative „für ein bürgernahes Parken“, hatte, der AZ zufolge, mehr Flexibilität und eine Anpassung an die Bedürfnisse der Anwohner gefordert: „Ja zum Bewohnerparken, aber bitte passgenau auf die Bedürfnisse des Viertels abgestimmt.“ Es handele sich um ein vielfältiges Viertel mit Geschäften, Restaurants, Studenten und Senioren.
Plädiert wurde daher für Maßnahmen wie die „Brötchentaste“, die, wie in Burtscheid, ein 20-minütiges kostenloses Parken ermöglichen sollte, und für in limitierter Stückzahl bereitgestellte Parkkarten für Besucher. Die ebenfalls limitierte Einführung von Anliegerausweisen für Gewerbetreibende und Selbstständige lag der Bürgerinitiative besonders am Herzen: „Damit Gewerbetreibende und Selbstständige nicht jedes Mal bezahlen müssen, wenn sie vor dem eigenen Geschäft parken“, so Grabowski.
Kaum Wünsche erfüllt
Dass von den Wünschen kaum einer erfüllt wurde, lastet die Initiative nicht der Verwaltung, sondern in erster Linie der Politik an. In der Dezembersitzung hatte der Mobilitätsausschuss, den Vorschlag der Verwaltung, hinsichtlich der Parkmaßnahmen ein Pilotprojekt zu starten, abgelehnt und ihr das Konzept noch einmal zur Bearbeitung zurückgegeben.
Laut Grabowski sei einzig die Kritik der Initiative an der zunächst geplanten Einrichtung von drei Parkzonen in dem Bereich zwischen Wilhelmstraße, Adalbertsteinweg und der Bahnlinie, mit Zonengrenze Mitte Viktoriaallee, aufgegriffen worden. Hier wolle man nun lediglich eine Erweiterung der Zone „Z“ vornehmen und eine neue Zone „V“ einrichten. Davon abgesehen halte die Begeisterung der Anwohner sich in Grenzen.
Job-Tickets und Web-Plattform
Das Bewohnerparken soll nun schnellstmöglich eingeführt werden. Jeder mit Hauptwohnsitz in einer der Zonen und mit auf diese Adresse zugelassenem Fahrzeug kann dann für 30 Euro einen entsprechenden Parkausweis erwerben. Autofahrer ohne Bewohnerparkausweis müssen, wegen der Nähe zur Innenstadt und der abendlichen Freizeitbesucher, an den Parkscheinautomaten Tickets lösen – montags bis samstags von 9 bis 21 Uhr.
Die im Viertel ansässigen Betriebe sollen laut Verwaltung die Möglichkeit bekommen, ein günstiges Job-Ticket zu erwerben, das aus der Parkraumbewirtschaftung mitfinanziert werden soll. Dies sei zugleich ein Beitrag zum städtischen Luftreinhalteplan. Zudem sei eine Web-Plattform geplant, um einen „Marktplatz für Stellplatzangebote und -nachfrage“ zu schaffen, womit auch die private Stellplatzauslastung verbessert werde, so die AZ. Und für Gäste soll es die Möglichkeit des Erwerbs von Tagestickets für 8 Euro pro Tag geben.
Nicht berücksichtigt sind damit unter anderem die Anliegerausweise für Geschäftsleute, welche anscheinend auch künftig ein Ticket am Automaten ziehen müssen. \ ms
WEITEREMPFEHLEN