Kasparov ist dafür bekannt, dass er keine Preise annimmt. „Es hat lange gedauert bis wir die Zusage bekommen haben“, sagte Janssen. „Doch dann war er begeistert von der Idee und unserem Projekt.“ Den Sinneswandel hat Janssen keinem Geringeren als Michail Gorbatschow zu verdanken, Träger der Martin-Buber-Plakette 2008. Mit dem hat sich Kasparov nämlich über die Auszeichnung unterhalten – und gab kurz darauf seine Zustimmung.
Der in New York lebende Russe ist einer der wenigen, der sich mit dem Oppositionsbündnis „Anderes Russland“ gegen das politische Übergewicht Wladimir Putins auflehnt und dafür schon mal ins Gefängnis geht.
Die politischen Aktivitäten Kasparovs hätten bei der Auswahl keine Rolle gespielt, wie Janssen betonte. „Uns geht es um sein Engagement für Kinder und Jugendliche. Das Politische schließen wir bei der Veranstaltung aus“. Und er fügt weiter hinzu: „Wir wollen nicht provozieren.“
Die nach dem jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) benannte Plakette wird jährlich an Personen verliehen, „deren Leistungen in realen Antworten auf die Probleme und Nöte ihrer Mitmenschen bestehen“, wie es auf der Homepage der Stiftung Euriade heißt. In den vergangenen Jahren wurden neben Gorbatschow unterschiedliche Menschen wie Peter Maffay, Helmut Schmidt oder Klaus Maria Brandauer ausgezeichnet. Bei der diesjährigen Verleihung am 16. November wird der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament, Daniel Cohn-Bendit, als Laudator auftreten.
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