Dass Mädchen und Jungen zusammen unterrichtet werden, ist im Irak sehr ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher ist es allerdings, dass an einer Schule kein Religionsunterricht stattfindet – kein islamischer und auch kein sonstiger. „Die Konflikte ihres Landes erleben die Kinder in dieser Schule nicht“, sagt Denis Dreisbusch vom Verein Aachener Friedenspreis. „Sie ist wie ein Schutzraum, dazu lernen sie kulturelle Vielfalt kennen.“ Gegründet wurde die Schule 2004 von dem chaldäischen Bischof Rabban Al-Qas, mittlerweile werden dort 300 Mädchen und Jungen unterrichtet.
Zweite Preisträger sind die Hulda-Pankok-Gesamtschule in Düsseldorf, das Robert-Blum-Gymnasium in Berlin und die Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach am Main. Diese Institutionen haben per Schulkonferenz beschlossen, die Bundeswehr nicht mehr zu Rekrutierungszwecken an ihre Schüler herantreten zu lassen. „Den Minderjährigen wird von den so genannten ‘Jugendoffizieren’ vermittelt, dass Soldat ein ganz normaler Beruf ist“, sagt Gerhard Tiefenbach. „Dem ist aber nicht so.“ Laut Tiefenbach ließe sich die Bundeswehr ihr Rekrutierungsprogramm eine Menge kosten, mehr als 5.400 Einsätze an Schulen und Universitäten wurden im Jahr 2011 durchgeführt.
Die offizielle Verleihung des Aachener Friedenspreises ist traditionell am 1. September, dem Antikriegstag.
Website Aachener Friedenspreis
WEITEREMPFEHLEN