Den Vornamen „Kreativ“ hat es irgendwann eingebüßt. Seit geraumer Zeit wird das ehemalige Straßenbahndepot in der Talstraße und designiertes Stadtteilzentrum von Aachen Nord nur noch unter dem Namen „Depot“ geführt.
In seinem Inneren hat das nach wie vor im Umbau befindliche Gebäude das Kreative aber keineswegs eingebüßt. Designer werden von hier aus wirken, eine Galerie, das Atelierhaus und eine Dependance der Bleiberger Fabrik werden ebenfalls im „Depot“ zu finden sein.
Gut besuchte Runde
Welche Zugkraft können diese und andere Akteure der Kreativwirtschaft in Aachen Nord entwickeln? Hat das Leuchtturmprojekt Depot das Zeug zum identitätsstiftenden Kern eines bislang aus vielen Fragmenten bestehenden Stadtviertels?
Mit Fragen wie diesen beschäftigte sich am vergangenen Montag eine gut besuchte Diskussionsrunde im Das Da Theater. Anwesend waren eben solche Akteure der Kreativwirtschaft, die im Depot unterkommen werden: Nadya Bascha vom Atelierhaus, Fabian Seibbert von der Designmetropole Aachen, Robert Mertens von der Galerie Freitag18:30 und Tom Hirtz, Leiter des Das Da Theaters und somit Gastgeber des Abends.
Zwei Impulsvorträge
Geladen hatte die Stadtteilkonferenz Aachen Nord und eingeleitet wurde der Abend durch zwei Impulsvorträge – die Archtitekten Markus Ulrich und Joachim Schmidt unterbreiteten fünf Thesen zu den Möglichkeiten der Kultur, Dieter Begaß vom Fachbereich Wirtschaftsförderung wiederum Ideen und Gedanken zum Potenzial der Kreativwirtschaft aus Sicht der Stadt Aachen.
Dass dieses Potenzial in Aachen Nord besteht, darüber waren sich alle Diskutanten einig. Für das Depot als Identitätsstifter der Bewohner zwischen Quellenhof und Gasballons brauche es nun aber Zeit, meinten die einen. Oder vielleicht doch nicht, die anderen. Es brauche außerdem eine Zielvorgabe, eine Leitidee. Oder vielleicht doch nicht.
Weitere Diskussionen vorgesehen
Beim großen Ganzen Übereinstimmung, bei den Details nicht immer. Die Spannbreite der verschiedenen Ansichten wird bei kommenden Diskussionsrunden wohl weiter thematisiert werden.
Gelegenheiten zu weiteren Diskussionen wird es sicher geben. Die Veranstaltung am Montag war der Auftakt zu einer Gesprächsreihe. „nord-ig talkin’“ wird sich künftig mit Belangen des Aachener Nordens, mit dessen Zukunft, aber auch mit seiner Geschichte befassen.\ cl
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