Eine Windel, ein Hüfttuch, ein Kleid und ein Enthauptungstuch sorgen für mächtig Trubel in Aachens Altstadt.
Seit Freitag sind vier besondere Kleidungsstücke hinter Glasvitrienen im Dom zu bestaunen. Um eine katholische Modenschau handelt es sich allerdings nicht: Anstelle der Designer bescherten vielmehr die ehemaligen Besitzer den Klamotten ihren Weltruhm – hierbei handelt es sich nämlich um Johannes den Täufer, die Jungfrau Maria sowie Jesus höchstpersönlich.
29.000 Besucher aus aller Welt
Trotzdem, oder besser: gerade deshalb hat das Personal an den Pforten des Domes einiges zu händeln. Mit einem Schnitt von rund 1.500 Besuchern pro Stunde strömen die Gläubigen vor die Glasscheibe, um einen Blick zu erhaschen. Insgesamt geht man von ca. 29.000 Pilgern aus.
Eng wurde es deshalb auch am Freitag bei der Erhebungsvesper. Die 2.000, denen der Eintritt in den Dom aufgrund von Überfüllung verwehrt wurde, durften das Spektakel dafür nach „Public-Viewing“-Manier auf dem Katschhof mitverfolgen.
Päpstliche Grüße
Ein besonderer Gruß erreichte die Pilger am Sonntag: Der apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, überlieferte während der Feier des Pontifikalamtes päpstliche Grüße und sorgte dadurch für Begeisterung unter allen 3.000 Anwesenden.
Auf Oberbürgermeister Marcel Philipps Bitte hin, trugen sich er, die Kurienkardinäle Peter Trukson und Kurt Koch sowie die Bischöfe von Roermond, Frans Wiertz, und Hasselt, Patrick Hoogmartens und Bischof Heinrich Mussinghoff anschließend in Aachens Goldenes Buch ein.
Das Heiligtum in dir
Doch der Spaß ist noch nicht vorbei: Ab heute sind rund um Dom und Rathaus 200 kleine Spiegel angebracht worden, in denen man ein weiteres Heiligtum begutachten kann. Ob hier an die modische Rafinesse der anderen Heiligtümer angeknüpft werden kann, liegt allerdings allein im Auge des Betrachters.
Nebenwirkungen?
Jeder weiß, dass der Katschhof aufgrund seiner Oberflächenbeschaffenheit als ein raues Pflaster gilt. Wo dieser Begriff im Zuge der Heiligtumsfahrt in Aachen sonst noch zutrifft, lesen Sie im Kommentar „Heiligtumsfahrt 2014 – die Bettbrüder kommen“. \
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