Anlässlich eines Modernisierungsvorhabens der Stadt Aachen haben sich am vergangenen Donnerstag die wichtigseten Vertreter des „EU-GUGLE“ Projekts im Servicebüro der gewoge AG versammelt, um über den aktuellen Stand der Dinge zu berichten.
Lokale und internationale Zusammenarbeit
Gisela Nacken, Beigeordnete für Planung und Umwelt, Prof. Dr. Manfred Sicking, Beigeordneter für Wirtschaftsförderung und soziales Wohnen, Thomas Hübner, Vorstand gewoge AG, und Dr. Peter Asmuth, STAWAG-Vorstand, waren answesend.
„Es ist natürlich vorteilhaft, wenn man sich mit anderen Städten austauschen und von ihnen etwas lernen kann“, sagte Gisela Nacken. Neben den baulichen Maßnahmen gehe es aber auch darum, die Interessen der Mieter zu respektieren. Darüber hinaus seien viele Wohnungen im geplanten Sanierungsbereich denkmalgeschützt, was eine weitere Herausforderung für die Hauptverantwortlichen darstelle.
Neuartige Wärmeversorgung
Dr. Peter Asmuth präsentierte das Vorhaben der STAWAG als eine inovative Methode der Energiegewinnung. Durch ein modernes Rohrsystem soll die Wärme aus den Abwasserkanaläen gewonnen werden, da sie aufgrund der heißen Quellen ein hohes Wärmepotential bieten.
Selbst im Winter wurden Untergrundtemperaturen zwischen 15 und 20 °C gemessen. Eine Wärmepumpe verstärkt dieses Niveau und bringt es an die Oberfläche, in die Wohnungen. Alles ohne CO²-Emissionen.
Erster Meilenstein erreicht
Insgesamt sollen über 400 Wohnungen an die neuen Klimaschutzstandards angepasst werden, hauptsächlich im Aachener Norden und im Rehmviertel. Konkret werden Heizungen und Fenster ausgetauscht, Fassaden müssen gegen Wärmeverlust geschützt und obere Geschosse isoliert werden.
Zahlreiche Behausungen wurden bereits saniert. Fast 1.800 wurden neu geschaffen. Hierbei handelt es sich um einen studentischen Bereich, der zur Aufwertung der Stadt beitragen und bezahlbar sein soll. Thomas Hübner bezeichnet den Abschluss der Bauarbeiten im ersten Teilabschnitt als einen bewältigten Meilenstein.
Fördergelder von Land und EU
Ungefähr 18 Millionen Euro stehen der Stadt zu verfügung, wobei aber etwa 41 Millionen Euro verbaut werden sollen. Zur Fertigstellung 2017 dürften trotzdem alle Kosten gedeckt sein, da das Land NRW und die Europäische Union das Projekt mitfinanzieren. Mieterhöhunen seien nicht angestrebt.
Das EU-GUGLE Projekt fördert nachhaltige Sanierungsmodelle, mit dem Ziel, den Energiebedarf in Wohnungen zu senken. Hauptsächlich geht es darum, den CO²-Anteil in den Gebäuden um bis zu 65 Prozent zu verringern. Aachen ist zusammen mit den Städten Sestao, Mailand, Tampere, Bratislava und Wien Teil des europaweiten Projekts. \ ck
http://eu-gugle.eu/de/
http://www.gewoge-aachen.de/eu-gugle
WEITEREMPFEHLEN