Gegen 10.30 Uhr am Sonntag fing einer der drei Hochspannungstransformatoren Feuer. Erste Untersuchungen deuten bereits auf technische Ursachen hin.
Keine Gefahr
Der Reaktor sei nach dem Vorfall automatisch heruntergefahren, gab Alexis Housiaux, Bürgermeister der Stadt Huy, bekannt. Da der Brand außerhalb der Nuklearanlagen des Kraftwerks ausgebrochen war, bestand keine Gefahr für die Mitarbeiter oder die Bewohner der Nachbarorte. Am frühen Nachmittag war das Feuer vollständig gelöscht.
Wie lange der Reaktor nun abgeschaltet bleibt, ist noch unklar. Der belgische Betreiber Electrabel vermutet nach einer ersten Einschätzung, dass der Block nicht vor Dienstagmorgen wieder betriebsbereit sein wird.
Angst vor Stromengpässen
Das Atomkraftwerk Tihange sorgt seit Jahren für Schlagzeilen. Das in der Näher von Lüttich gelegene Kraftwerk ist nur 70 Kilometer von Aachen entfernt und eine der ältesten Anlagen in Europa.
Mit der Abschaltung des Reaktorblocks Tihange 3 sind nun mehr als die Hälfte der Reaktoren des Landes außer Betrieb, denn auch im Kraftwerk Doel (Antwerpen) sind nur noch zwei Reaktoren im Einsatz.
In Belgien war bereits vor der Abschaltung von Tihange 3 die Angst vor Stromengpässen groß, jetzt hat sich die Situation noch einmal drastisch verschlechtert. Laut Hochspannungsnetzbetreiber Elia ist jedoch auch nach dem Ausfall von Tihange 3 die Stromversorgung gesichert. / lo
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