Bereits um halb acht ist die Herbesthaler Straße in Eupen komplett blockiert. Grund dafür sind Streikposten, die LKW davon abhalten, auf die Autobahn zu fahren. Nach Aachen kommt man nur über Lichtenbusch.
Inzwischen spannt sich die Lage zusehends an: Der Zug- und Luftverkehr kommt zum Erliegen und in der deutschsprachigen Gemeinschaft kommt es zu ersten Handgreiflichkeiten und Zwischenfällen.
Ausnahmezustand
Geschlossene Schulen, Straßenblockaden, besetze Bahnhöfe und über 600 ausgefallene Flüge. In ganz Belgien streiken heute die Gewerkschaften.
Grund dafür sind die Haushaltsplanungen der rechts-liberalen Regierung. Auf lange Sicht sehen viele darin die strukturelle Auflösung der Mittelschicht.
Deswegen legen unzählige Werktätige die Arbeit nieder und protestieren. Auch in der deutschsprachrigen Gemeinschaft.
Gespaltenes Land
Ziel der Arbeitsniederleger ist es, die gewählte Regierung zu stürzen. Andere sehen die Demokratie dadurch gefährdet.
Die Tatsache, dass die flämischen Nationalisten (N-VA) das Land in zwei Teile separieren wollen, lässt viel Raum für eine Kontroverse.
Tatsächlich pflegen einige Abgeordnete den Kontakt zu Rechtsextremen. Innenminister Jan Jambon geriet diesbezüglich, kurz nach Amtsantritt, in die Kritk. \ ck
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