Eigentlich hätte man doch gedacht, dass die Stawag und Aachen unzertrennbar sind, doch alles hat bekanntlich irgendwann ein Ende. Durch das europäische Vergaberecht wird die Stadt ihren Strom künftig nicht mehr von den eigenen Stadtwerken beziehen.
Vorgeschriebenes Verfahren
Bisher wurde die Stadt immer von ihrer hundertprozentigen Tochter Stawag beliefert. Stadt-Pressesprecher Bernd Bündens erklärt, dass es schon im Jahr 2012 eine ähnliche Ausschreibung gab. Damals legten die Stadtwerke offenbar das beste Angebot vor und bekamen den Zuschlag.
Doch schon 3 Jahre später muss die Stadt die Stromlieferung für ihre eigenen Gebäude neu ausschreiben. „Das ist ein vorgeschriebenes Verfahren“ erklärt Stadt-Pressesprecher Bernd Büttgens in den Aachener Nachrichten.
3/4 Strom von RheinEnergie
In der diesjährigen Ausschreibung hatte das Aachener Versorgungsunternehmen größtenteils das Nachsehen. „Der Auftrag ist in zwei sogenannten Losen ausgeschrieben worden“ sagt Bündgens.
Das größere Los zog die Konkurrenz von RheinEnergie. Somit werden künftig nun drei viertel des Stroms für städtische Gebäude von dort kommen.
Stawag bekommt „Kleinabnahmestellen“
Der sogenannte „Sonderkundenbereich“ geht somit an das Kölner Unternehmen. Dieser Bereich umfasst zum Beispiel Schwimmbäder, Theater oder Museen.
Neben diesen größeren Bereichen gibt es noch die Kleinabnahmestellen, die etwa ein Viertel der städtischen Stromrechnung ausmachen. Hierfür konnte die Stawag den Zuschlag ergattern.
Neuausschreibung 2017
Eine Neuausschreibung wird es 2017 geben, vielleicht haben die Stadtwerke dann mehr Glück. „Wir bedauern natürlich, nicht mehr Hauptlieferant der Stadt zu sein“, sagt Stawag-Sprecherin Eva Wußing. Eine tragende Säule des Stromgeschäfts sei die „eigene Mutter“ jedoch nicht.
Rund ein Prozent des Absatzes gehe zwar für die nächsten Jahre damit verloren, andererseits habe die Stawag bei Ausschreibungen andernorts den Zuschlag erhalten. „Wir können das kompensieren“, sagt Wußing gegenüber den Aachener Nachrichte. / lep
WEITEREMPFEHLEN