Monatelang hat es unbemerkt ein gefälschtes Profil der Aachener Polizei bei Facebook gegeben. Erst nach Hinweisen von außen wurde die Behörde auf das Profil aufmerksam.
Offenbar hat sich ein Unbekannter als die Behörde ausgegeben und Beiträge – zum Beispiel einen Steckbrief einer vermissten Hündin – veröffentlicht.
Ermittlungen in der Sache sind bereits eingeleitet, jedoch kann gegen den Unbekannten strafrechtlich nur mit einer Abmahnung vorgegangen werden. „Es ist schwer, gegen einzelne Profile bei Facebook vorzugehen“, sagt Wolfgang Beus vom Innenministerium NRW, „einziger Angriffspunkt ist eigentlich das Urheberrecht“.
Täuschend echt
Der Unbekannte hatte das Profil genau so dargestellt wie es bei allen Polizeibehörden in NRW, die tatsächlich einen eigenes Facebook-Profil zur Fahndung und Information der Menschen nutzen, eingerichtet ist.
Nach einer Anfrage, welche Erfahrungen die Aachener Polizei mit ihrem Facebook-Auftitt denn macht, waren die Ermittler aufmerksam geworden.
Profil mittlerweile verschwunden
Das Profil wurde nach Angaben der Aachener Polizeibehörde sofort dem zuständigen Innenministerium NRW in Düsseldorf gemeldet. Daraufhin verschwand das Fake-Profil schnell aus dem Netz.
Auf die Frage, wie oft es bereits solche Fälschungen gegeben habe oder ob es zu juristisch problematischen oder gar gefährlichen Situationen durch gefälschte Profile gekommen sei, konnten weder der Sprecher des Aachener Polizeipräsidenten Werner Schneider noch Wolfgang Beus eine Antwort geben.
Fälle wie diese scheinen, ganz im Gegensatz zu den zahlreichen Facebook-Profilen sogenannter Polizeireporter, eher selten vorzukommen. Diese sind der Polizei schon lange ein Dorn im Auge. /lep
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