Eine Beerdigung ist normalerweise ein Ereignis, bei dem die ganze Familie, egal wie verstreut, zusammenkommt. Anschließend sitzt man noch zusammen, es werden Geschichten und Anekdoten erzählt und gemeinsam um den Toten getrauert.

Doch nicht von allen Verstorbenen kann das Aachener Ordnungsamt Angehörige ermitteln, bzw. können diese eine Bestattung finanzieren. Von April des vergangenen, bis Ende März diesen Jahres traf dies auf 125 Menschen zu.

Diesen vergessenen Toten wurde am 23. April bereits zum dritten Mal in einer Trauerfeier auf dem Friedhof Hüls gedacht, wo in solchen Fällen die meisten Bestattungen stattfinden.

Schirmherr ist OB Marcel Philipp
Neben rund 100 Menschen war auch Oberbürgermeister Marcel Philipp anwesend, der gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt, Vertretern von Kirchen, des Ordnungsamtes und des Stadtbetriebs die Namen der Verstorbenen verlas.

„Mit dieser Trauerfeier zeigen wir, dass es uns, dass es dieser Stadt nicht egal ist, wenn jemand gestorben ist“, sagte Philipp in seiner Trauerrede. „Wir wollen nicht, dass Menschen mitten unter uns allein leben und allein sterben.“

Philipp wies zugleich auf auf alle unbekannt und damit namenlos Verstorbenen, wie die Flüchtlingen, die ihr Leben bei der Überfahrt nach Europa auf dem Mittelmeer verloren haben, hin.

Namenssteine gegen das Vergessen
Um den Toten würdig zu gedenken, ersetzen von nun an Gedenksteine die witterungsanfälligen Holzkreuze auf den Reihengräbern. Auf ihnen sind Name, Geburts- und Todesdatum eingemeißelt.

Stifter der ersten 75 Inschriften sind drei Mitgliedsbetriebe der Steinmetzgenossenschaft Grabeskirche St. Josef in Aachen.

Für den jährlichen Austausch von rund 150 Holzkreuzen, deren Zahl in den vergangenen Jahren schneller als zuvor angestiegen ist, werden aber weitere Spender gesucht.

Später sollen die Namenssteine eine Weg zum zentralen Denkmal mit dem Eisenkreuz bilden. \ mz

Spendenkonto:
Sparkasse Aachen
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Trauerrede von Marcel Philipp im kompletten Wortlaut