Als Montagmorgen auf Anweisung der Bezirksregierung Köln in Aachen eine temporäre Notunterkunft des Landes NRW eingerichtet werden sollte, musste es schnell gehen. Grund für die Anweisung war der Aufnahmestop wegen Überfüllung in der Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund.
Innerhalb von 24 Stunden wurden 300 Personen in der Schule aufgenommen – unter ihnen viele Familien mit keinen Kindern. Auffallend viele von ihnen stammen aus Albanien, Syrien und Gambia. Gesundheitlich geht es allen Untergebrachten erfreulicherweise gut.
Entscheidung für das Inda-Gymnasium
Die Entscheidung, das Inda-Gymnasium im Gangolfsweg in Kornelimünster für die kurzfristige Unterbringung zu nutzen, wurde auch getroffen, weil hier vor einem Jahr der Ernstfall mit der Unterbringung und Verpflegung von 100 Personen geübt worden war.
In den Klassenzimmer und der Aula der Schule wurden notdürftige Wohnbedingungen für die Angereisten geschaffen. Bis die Sommerferien in knapp drei Wochen zu Ende sind, soll die Schule wieder geräumt sein.
Für die 300 Flüchtlinge bedeutet das, dass sie, bevor sie auf die Kommunen innerhalb von NRW verteilt werden, zuerst noch einmal zurück nach Dortmund gebracht werden müssen. Aachen ist sozusagen nur eine Außenstelle der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund, die wegen Überfüllung zwischenzeitlich geschlossen werden musste.
Großer Dank an alle Helfer
Die Situation der Notzuweisung entspricht der untersten Kategorie des Katastrophenschutzes und liegt fällt damit unter die Landeskonzepte, die auf eine temporäre und schnelle Ausübung ausgelegt sind.
Einen herzlichen Dank schickte Sozialamtsleiter Heinrich Emonts deshalb an alle Helfer, die in den vergangen zwei Tagen die kurzfristige Aufnahme der 300 Flüchtlinge ermöglicht hatten. Sowohl die Feuerwehr, als auch das Rote Kreuz, die Johanniter und die Malteser waren im Einsatz – rund um die Uhr.
Ab Donnerstagmorgen soll die Bezirksregierung Köln übernehmen und die Leitung der Flüchtlingsunterkunft wird an den Landesverband der Malteser übertragen.
Unterstützung aus der Bevölkerung
Bei einem Pressegespräch am Mittwochmorgen zeigten sich die Verantwortlichen auch überwältigt von der bisher durchweg positiven Resonanz aus der Bevölkerung.
Die Bewohner Kornelimünsters und Aachens hätten sich interessiert und hilfsbereit gezeigt. Zwischenzeitlich musste sogar die Annahme von Spenden und Hilfsangeboten gestoppt werden – schlicht, weil zu viel zusammengekommen war.
Die notdürftig unterbrachten Flüchtlinge seien dankbar für die Aufnahme und die gute Betreuung, sagte Emonts. In der Schule habe es eine angenehme Atmosphäre gegeben. Und die Kinder hätten zufrieden gemeinsam mit den Spielzeugspenden auf dem Sportplatz des Gymnasiums gespielt.
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