Seit wann sind Sie Teil des „schrit_tmacher“-Festivals?
Seit Beginn meiner Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau beim Kulturbetrieb der Stadt Aachen bin ich dabei.
„schrit_tmacher“ selber gibt es bereits seit 1993, als Rick Takvorian damit als Experiment im LuFo startete. Seitdem hat es sich stetig weiterentwickelt, ist gewachsen und nicht nur in der Euregio beliebt.
Ich muss gestehen, dass ich mit dem Tanz als solchem vorher noch nicht viel Berührung hatte. Das hat sich allerdings geändert. Man kann sagen, die Liebe zum Tanz kam durch meinen Job.
Und wie kann man sich Ihren Job vorstellen?
Zusammen mit unserem Festivalleiter Rick Takvorian wähle ich das Programm für „schrit_tmacher“ aus und kümmere mich dann um alles, was damit zusammenhängt, d.h. von der Kostenplanung und Vertragsverhandlung, über die Werbemaßnahmen bis hin zur Hotelunterbringung und schließlich die Organisation vor Ort.
Während des Festivals bin ich bei jeder Veranstaltung dabei. Egal ob in Aachen oder Heerlen. Aber „schrit_tmacher“ ist nicht unser einziges Projekt. In meinem Job muss man weit denken und grenzüberschreitend Netzwerke spinnen.
Klingt stressig …
Ist es manchmal auch. Aber hauptsächlich macht es Spaß. Und wenn das Publikum zufrieden ist oder man sogar von den Zuschauern einen persönlichen Dank ausgesprochen bekommt, ist der ganze Stress vergessen.
Jahr für Jahr wird ein neues Programm gezeigt. Wie kommt Ihr an immer neue Kompanien?
Wir sind ständig auf der Suche und verfügen über ein großes Netzwerk in der Szene, und schauen uns natürlich viele Produktionen an. „schrit_tmacher“ ist zudem mittlerweile in der Tanzszene so gut etabliert, dass sich viele der Kompanien bei uns bewerben.
Aus dem Pool der Ideen und Bewerbungen versuchen wir dann das Programm so aufzubauen, dass es zum Festival passt. Die Aachener sind sehr experimentierfreudig. Im Vorverkauf merkt man das immer sehr gut.
Gerade die Tickets für die ausgefallensten Kompanien sind sehr schnell ausverkauft.
Seit einigen Jahren habt ihr das Festival vergrößert, bespielt nicht mehr die Mulde im LuFo, sonder die Fabrikhalle Strang. Wie war die erste Besichtigung?
Rick Takvorian fiel die alte Fabrikhalle in der Philipsstraße ein, die er einige Zeit zuvor in einem anderen Kontext besichtigt hatte.
Bei der ersten gemeinsamen Besichtigung der leeren Halle war es regnerisch und kalt, es zog und tropfte vom Dach - eine Herausforderung sich diese als perfekten Spielort vorzustellen, um hier künftig knapp 400 Menschen zeitgenössischen Tanz zu zeigen.
Und dann?
Dann haben wir mit der Planung angefangen, haben die Halle öfter besucht und „schrit_tmacher“ dort stattfinden lassen. Das war ein spannender Prozess. Wir hatten dort so viele Möglichkeiten das Tanzfestival zu realisieren.
Und es war ein riesiger Erfolg. Der Zuspruch der Tänzer und Zuschauer war gigantisch. Die Halle in Kombination mit Tanz hat Großstadtflair nach Aachen gebracht.
Jetzt noch Ihr Tipp für das kommende Festival.
Die mexikanischen Kompanie „Moving Borders“. Die Gruppe haben wir letztes Jahr auf der Tanzmesse entdeckt. Rick Takvorian und ich sahen die vier Tänzer und es reichte ein Blick und wir wussten: Die brauchen wir für „schrit_tmacher 2016“. Und wir haben sie natürlich bekommen! \ kw
12.2.-23.4.
„schrit_tmacher just dance!“
diverse Orte, Aachen und Heerlen
Website des schrittmacher-Festivals
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