Der Kultursommer trägt in diesem Jahr einen Namen, der irgendwie nach Spannung, irgendwie nach Aufbruch klingt: Im Rahmen des „Stadtglühen“ wird Kultur an vielen kleinen und etwas größeren Ecken und Enden Aachens auftauchen, einige von ihnen bereits etabliert, andere vielleicht sogar zum ersten Mal bespielt.
Laut Kulturdezernentin Susanne Schwier stieß die Idee, eine große Bühne auf dem Katschhof aufzustellen, nicht wirklich auf Begeisterung bei den Mitwirkenden aus der freien Kulturszene. Stattdessen: kleinere Gigs, dezentral organisiert, vielfältiges Programm. Konkret sind die Sparten Musik und Literatur, Bildende und Darstellende Kunst sowie Film und Medien vertreten.
Recht spontan beziehungsweise dynamisch geht die Planung dieses Mal vonstatten. Ziel der Macher:innen war nicht, zum Startschuss am 2. Juli Flyer mit dem fertig gedruckten Programm verteilen zu können. Stattdessen gibt es die Homepage, auf der die einzelnen Programmpunkte sukzessive ergänzt werden. So könne auch Nachzügler:innen noch die Möglichkeit gegeben werden, aufzutreten, erklärt Choreographin Yvonne Eibig. Zusammen mit Jutta Krönert aus dem Theater 99 ist sie zuständig für die Programmplanung. Was Yvonne Eibig bereits verrät: „Jede Woche wird es einen neuen räumlichen Schwerpunkt geben.“ Sie nennt Orte wie den Kaiser-Friedrich-Park oder die Hollandwiese. „Wir wollen die Leute auch aus den Vierteln rausholen.“
Erster Spielort: Hof am Glashaus
Der erste Spielort des Stadtglühens steht allerdings fest: der Hof am Glashaus. Am Donnerstag, 2. Juli, findet dort ab 19 Uhr das erste Programm statt. Zuerst tritt das Theater 99 mit der musikalischen Lesung „Carmilla“ auf, ab 21 Uhr spielen Johanna Daske (Flöte) und Manou Liebert (Harfe) als Duo Dali „Dances Americaines“.
Der Bereich Tanz unter der Leitung von Choreographin Christina Berger geht einen Tag später, am 3. Juli, an den Start. Auf dem Theatervorplatz tanzt um 21 Uhr die Compound Company die Performance „Urban Intervention“. Eine Art Familien-Tanztheater gibt es am Sonntag, 4. Juli, zu sehen. „Fischers Fritze“ beschäftigt sich mit der Klimakrise und Menschen, die dadurch bedingt aus ihrer Heimat flüchten müssen.
Künstlerin und Kunsthistorikerin Ana Sous verspricht für den Bereich der Bildenden Kunst ein Programm, das sowohl von Einzelkünstler:innen als auch von Gemeinschaften getragen wird. Besonders freut sie sich über die Kooperation mit Street Art Künstler:innen: „Am vorletzten Juliwochenende wird es eine große Malaktion im Kurpark geben.“
Mitwirkende Musiker:innen decken ein besonders breites Spektrum ab, weswegen sich Till Görgen und Marlo Strauß den Organisationsposten teilen. Während Görgen sich um die Organisation der popmusikalischen Beiträge kümmert, ist Strauß für klassische und jazzige Acts zuständig. Unter dem Namen „Subkultur Outdoor“ geht es am 3. Juli los auf dem Depotparkplatz, wo gleich mehrere Bands auftreten.
Im Bereich Literatur geht es etwas später los. Am Donnerstag, 8. Juli, findet das erste Mal seit langem ein Poetry Slam in Aachen statt. An den historischen Säulen des Lousbergs werden sich vier Poet:innen ab 20 Uhr einen wortgewandten Schlagabtausch liefern.
Info
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist jedoch notwendig und über die Homepage möglich. Aktuell ist der Besuch von Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen möglich. Abstandsgebot und Maskenpflicht sind laut Corona-Schutzverordnung aufgehoben, wenn Besucher:innen getestet, genesen oder geimpft sind. Die Maskenpflicht und das Abstandsgebot gelten jedoch weiterhin für die eventuelle Wartesituation vor dem Einlass sowie den Besuch der sanitären Anlagen (falls vorhanden). Kontaktlose Spender mit Desinfektionsmitteln stehen bereit.
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