Von Anja Nolte
Eine sich drehende Turmkonstruktion aus Metall, ein 80 Meter hoher Kran, Akrobaten und Tänzer, die sich durch die Luft schwingen, dazu Licht, Musik und Klänge, wie aus einem Traum: Mit „Carillon – the flight of time“ der italienischen Theatergesellschaft Kitonb startet das Festival „Cultura Nova“ am 24. August traditionsgemäß mit einer eintrittsfreien, spektakulären Show. Spektakulär geht es weiter bis zum 2. September: Das Sommerfestival präsentiert 60 verschiedene Vorstellungen, Aktionen und Workshops rund um Theater, Tanz, Musik, Kunst, Film und Zirkus.
In diesem Jahr geht „Cultura Nova“ bereits in die 28. Runde – und immer wieder gehen hier Künstler und Theatermacher bis an ihre Grenzen. Internationale Größen wie La Fura dels Baus, das Theater Titanick aus Münster, Plasticiens Volants und Ultima Vez sind wieder mit von der Partie. Gleichzeitig bietet „Cultura Nova“ jungen Theatermachern – wie etwa playField und Hoge Fronten / Lieke Benders – eine besondere Bühne. Insgesamt 18 Premieren bringt das Kulturfestival in diesem Jahr nach Heerlen und in die nähere Umgebung.
Ein Höhepunkt: „Carmina Burana“
Vor dem Hintergrund der Quarzsandgrube Beaujean in Heerlerheide präsentiert die bekannte katalanische Theatergruppe La Fura dels Baus in Zusammenarbeit mit der Philharmonie Zuidnederland am 25. und 26. August eine innovative, multimediale Version von Carls Orffs Meisterwerk „Carmina Burana“. Ein wahrer Höhepunkt im Rahmen des Festivals, denn die Zuschauer erwartet eine expressive, körperbetonte Aufführung unter freiem Himmel, unterstützt vom Sinfonischen Chor Aachen, der Opera Zuid und Tänzern aus der Region.
Mit der preisgekrönten Inszenierung „Alice on the Run“ bringt die deutsche Open Air-Kompanie Titanick, die im vergangenen Jahr für einen feurig-furiosen Festivalauftakt gesorgt hat, das Publikum zum Staunen: Gabelstapler, die das Haus der Kinderbuchheldin zerlegen, Schachfiguren, die plötzlich Krieg spielen, eine überdimensionale Champagnerflasche, die explodiert – vom 29. bis 31. August verwandelt sich der Europaplatz in Kerkrade nicht nur in ein skurriles Titanick-Wunderland, sondern bringt mit der modern interpretierten Odyssee von Alice auch die Flüchtlingsthematik auf die Bühne.
Auch für die kleinen Festivalbesucher hat „Cultura Nova“ besondere Aufführungen im Programm, darunter die Premiere von „Invisible“ von kabinet k aus Belgien: Hier stehen vier Kinder gemeinsam mit drei professionellen Tänzern auf der Bühne und verzaubern Zuschauer ab acht Jahren mit einer bewegenden Performance.
Netzwerk wächst
„Cultura Nova“ wurde 1991 von Fiedel van der Hijden als Straßentheater-Festival gegründet. Seitdem wächst nicht nur die Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern und Kompanien, sondern auch immer mehr lokale Organisationen und Locations engagieren sich für das spektakuläre Kulturfestival, das Grenzen sprengt, zum Träumen einlädt und seine Besucher immer wieder aufs Neue überrascht. Für einen festlichen Abschluss auf dem Burgemeester van Grunsvenplein in Heerlen sorgt in diesem Jahr das gutmütige Ballonmonster Godzilla von Plasticiens Volants, den fliegenden Künstlern aus Frankreich. \
24.8.-2.9.
„Cultura Nova“
diverse Uhrzeiten und Orte in und um Heerlen
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