Amsterdam, zwei Hotelzimmer, eine klassische Ikea-Einrichtung. Ein älterer Herr liegt musikhörend auf seinem Bett im linken Zimmer. Das Zimmer zur Rechten ist noch leer. Ein Schlürfen ist zu hören und dann erscheint eine junge Frau. Sie schleppt sich zu ihrem Hotelzimmer und die Erschöpfung ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Es handelt sich aber nicht um alltägliche Müdigkeit nach einem anstrengenden Arbeitstag oder nach einer ausgiebigen Shopping-Tour. Nein, die junge Frau, Claire, ist müde. Sie ist müde vom Leben und möchte es sich im Amsterdamer Hotelzimmer nehmen.
Was sie jedoch nicht weiß: Ein Mann namens Arthur im linken Zimmer, will in gewisser Weise dasselbe. Er ist sterbenskrank und nur nach Amsterdam gereist, um in einer Sterbeklinik am morgigen Tag dem Tod zuvor zu kommen. Aus einem Zufall heraus treffen die beiden aufeinander und stellen sich Fragen, mit denen weder Claire noch Arthur gerechnet haben.
Ist der Tod tatsächlich der letzte Ausweg? Hat das Leben vielleicht noch mehr zu bieten? Und wie stehen die beiden eigentlich zueinander? Ein Wechselbad der Gefühle bricht aus und bietet dem Publikum das volle Gefühlsspektrum zwischen Wut, Gleichgültigkeit, tiefer Trauer und Liebe.
Mit viel Humor erzählt Stefan Vögel die Geschichte von Arthur und Claire, in deren Hauptrollen Stefan Schneider (Arthur) und Cynthia Thurat (Claire) mit ihrem Schauspiel glänzen und dem Publikum zeigen, wie es ist, sein eigenes Schicksal in die Hand zu nehmen. Anja Junski inszeniert im heimisch wirkenden Bühnenbild von Tom Grasshof, eine irrwitzige Geschichte, die sich zwischen Leben und Tod abspielt.
Die trockenen Kommentare der Charaktere in äußerst dramatischen Situationen, bringen den Zuschauer mehr als ein Mal zum Schmunzeln. Somit ist „Arthur und Claire“, einem Publikum zu empfehlen, das sich lebenswichtigen Fragen und einer ordentlichen Portion Humor gerne entgegenstellt. Viel Witz und Tiefgang prägen den Erfolg des Theaterstücks, das zu seiner Premiere mit Standing Ovations gekürt wurde. \ vb
bis 19.9.
„Arthur und Claire“
jeweils um 20 Uhr, Grenzlandtheater
Am 1.9. + 8.9. zusätzlich auch um 16 Uhr
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