Eine Frau und zwei Männer, die sie lieben – das kann nicht gut gehen! Für Andrew Wyke, einen erfolgreichernKrimi-Autor, ist klar: Seine Frau hat einen Geliebten. Doch anstatt sie zur Rede zu stellen, oder es zu ignorieren, lädt er eben diesen, mit Namen Milo Tindle, zu sich ein, um augenscheinlich die Fronten zu klären. Er will den „Latin-Lover“ sogar bei seinem Vorhaben, Andrews Frau Marguerite zu ehelichen unterstützen! Der Plan: Milo soll Andrews Safe ausräumen, die darin enthaltenen Juwelen an einen bereits organisierten Hehler verkaufen und damit genug Geld für die Luxus-liebende Marguerite bekommen. Andrew selbst würde sich die Versicherung auszahlen lassen und wäre seine gierige Frau los – eindeutig eine Win-Win Situation! Denkt sich nach kurzem Zögern auch Milo, der tatsächlich Schwierigkeiten hat, dem teuren Lebensstil seiner Angebeteten gerecht zu werden. So willigt er ein, stiehlt die Juwelen und erhofft sich dadurch das schnelle Geld und endlich ein glückliches Leben mit seiner Geliebten. Falsch gedacht! Denn der verschlagene Andrew ist bei weitem nicht so gönnerhaft, wie er vorgibt, verfolgt ganz im Gegenteil einen ausgeklügelten Racheplan – denn so einfach, will er den Mann, der ihn hintergangen hat, nicht ziehen lassen!
Was folgt ist eine Verstrickung von Intrigen, denn auch Milo ist nicht auf den Kopf gefallen und lässt sich nicht alles bieten. Insbesondere nach der Pause werden sicher geglaubte Erkenntnisse zunichtegemacht: wer welches Spiel spielt und was die eigentlichen Absichten sind (geht es nicht viel mehr darum, das Gegenüber zu demütigen, als am Ende die Frau zu erobern?) bleibt bis zuletzt undurchsichtig und bringt Spannung bis zum allerletzen Moment. Unter der Regie von Anja Junski ist dem Grenzlandtheater ein Krimi-Stück mit Nervenkitzel gelungen, bei dem die beiden Darsteller Philip Schlomm und Chris Max Nachtigall ihre Wandelbarkeit sowie ihren Hang zum Wahnsinn überzeugend zum Ausdruck bringen – jedoch nicht ohne den nötigen Witz, um dem Zuschauer einen rundum gelungenen Theaterabend zu bescheren. Dazu trägt auch das authentisch-schöne und detailreiche Bühnenbild von Tom Grasshof bei, das seinen Betrachter komplett in die Handlung eintauchen lässt.
Noch bis zum 19. Dezember kann man die verzwickte Situation der beiden abgebrühten Männer beobachten und miträtseln was Spiel ist und wo sich eine echte Bedrohung für die Kontrahenten auftut. Dabei ist am Schluss, wie es auch Intendant Uwe Brand im Grußwort des Programmheftes verspricht, Verblüffung garantiert! \ sim
bis 19.12.
„Revanche“
20 Uhr, diverse Orte
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