Wissenschaft ist trocken, langweilig und schlecht zugänglich? Nicht im MörgensLab. Das MörgensLab ist ein Kooperationsprojekt der Aachener Hochschulen und des Theater Aachen, um Forschung in seinen praxisrelevanten Aspekten zu erfassen und in Szene zu setzen. Im Rahmen dessen zeigt das Mörgens „Ad Memoriam“ mit Petya Alabozova und beschäftigt sich mit Erinnerungen. Woher kommen sie, wohin gehen sie? Warum erinnert man manches gut, anderes schlecht? Warum kann man nicht über Erinnerungen bestimmen? Warum tauchen sie auf, wenn man nicht mit ihnen rechnet und erscheinen nicht, wenn man sie braucht?
Petya Alabozova ist alleine auf der Bühne im Mörgens, die endlich wieder bespielt werden kann. Gemütlich ist das Bühnenbild (Annika Lohmann) bestehend aus Sofa, Schaukelstuhl und Schminktisch. Zu Hause fühlt man sich. Mit nach Hause nimmt einen auch Alabozova. Nachdenklich, aber beschwingt wirkt sie. Erzählt ihre Geschichte, erinnert sich an ihre Kindheit, vom Leben mit ihrer weisen, allwissenden Oma. Man fühlt sich mitgenommen, an die eigene Kindheit erinnert. Tonaufnahmen werden eingespielt, Alabozova spricht mit ihrem Opa über die Oma. Sie entwickelt eine fortschreitende Demenz. Aber was ist diese Demenz, die so viele trifft? Über Videos, die via Beamer auf eine Leinwand geworfen werden, wird auch dieses Thema wissenschaftlich beleuchtet, aber wunderbar leicht erklärt. Ein Widerspruch? Muss nicht sein. Hier passt es. Am Ende wünscht man sich auf so schwere Fragen des Alltags immer so verständliche Erkläransätze zu bekommen. Das macht das Vergessen nicht leichter, aber das Verständnis über Erinnerungen. Danke!\ Kira Wirtz
„Ad Memoriam“
20 Uhr, Mörgens, Theater Aachen
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