Fünf Wochen lang wird vom 8. März bis zum 10. April endlich wieder zeitgenössischer Tanz aus aller Welt auf Bühnen in Aachen, Heerlen, Kerkrade und Eupen gezeigt. Dass dieses Mal nichts mehr dazwischenkommt, hofft nicht nur Festivalleiter Rick Takvorian „Wir sind großer Hoffnung und planen ganz normal“, sagte der 66-Jährige im De-zember auf der Pressekonferenz. Jäh gestoppt hatten die Pandemie-Maßnahmen 2020 nach einer einzigen Vorstellung seine 25. Jubiläumsausgabe von „schrit_tmacher“. Im Sommer 2021 waren dann in Aachen – anders als in den Niederlanden und Belgien – gar keine Live-Aufführungen zu erleben. Jetzt wird in allen drei Ländern ein pralles Programm mit 15 renommierten Compagnien gezeigt. War zu Beginn des Kartenvorverkaufs für die Halle Stahlbau Strang noch ein verringertes Kartenkontingent zur Verfügung gestellt worden, wurde jetzt noch einmal aufgestockt. Wer für seine Compagnie in Aachen keine Tickets mehr bekommt, kann es aber jederzeit in den Niederlanden versuchen. Dort gibt es noch eine Menge Restkarten. In normalen Zeiten „stürzen sich die Leute auf die Tickets“, weiß der Festivalchef; rund 20.000 Besucher kann er dann bei den Veranstaltungen des Haupt- und Rahmenprogramms insgesamt begrüßen. Und auch 2022 ist die Anfrage enorm:
Das Programm ist so umfangreich, dass hier nur ein paar Highlights genannt werden können: Das Festival startet am 8. März in Heerlen mit dem zweiteiligen Abend „Double murder“ von Hofesh Shechter. Inmitten all der
lobenden Superlative der Präsentation ist dieser ohne Zweifel angebracht: Der in London lebende Israeli gilt als einer der aufregendsten Choreografen der Gegenwart. Los geht es in Aachen am 11. März mit der Alexander Whitley Dance Company und „Overflow“. Der in London lebende Choreograf schickt seine Tänzerinnen und Tänzer in eine äußerst dynamische Interaktion mit einer beweglichen Lichtskulptur. Ebenfalls aus Großbritannien kommt James Wilton Dance. Für Takvorian auch sein „persönlicher Kommentar zum Brexit: Ich akzeptiere ihn nicht“. Wilton, der bereits 2019 in Aachen begeisterte, zelebriert in „The Four Seasons“ zu einer neu komponierten Version von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ (17. bis 20. März) seine bekannte Stilmixtur aus Akrobatik, Kampfkunst und klassischem Tanz. Darüber hinaus gastieren in der Euregio Ensembles aus Südafrika und Südkorea, aus den USA und Taiwan, aus Spanien oder der Schweiz. Unter anderem. „schrit_tmacher“ öffnet wieder ein Fenster zur Welt des Tanzes und präsentiert einen Querschnitt zeitgenössischer Tendenzen – nicht nur für Tanzkundige. \ js
8.3.-10.4.
„schrit_tmacher“
diverse Orte,
Aachen, Eupen, Heerlen, Kerkrade
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