Durch ein Vergessen entstand das staatsrechtliche Unikat „Neutral-Moresnet“: Bei der Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen zeichnete man die neuen Grenzen mit einem zu dicken Stift und übersah ein kleines Dreieck von gerade einmal 3,4 Quadratkilometern. Ein ganzes Jahrhundert hielt es sich als Neutralgebiet – von den Nachbarstaaten wegen seiner großen Galmeivorkommen heiß begehrt. Niemand begehrte im Gegensatz dazu die vielen ungewollten Kinder, bis ein regelrechtes Gescha?ftsmodell verzweifelten Mu?ttern und um ihren Ruf besorgten Va?tern, den anonymen Verbleib der Neugeborenen in „Niemandsland-Moresnet“ zum Kauf anbot. Aus ganz Europa wurden Schwangere in den Mikrostaat gebracht. Sie gebaren, reisten ab und wollten vergessen. In „Die Kaufkinder von Niemandsland-Moresnet“ unternehmen fünf Schauspieler das Experiment, sich an die Geschehnisse in Neutral-Moresnet zu „erinnern“: In einem multimedialen Tableau aus Schauspiel und einer filmisch-dokumentarischen Anna?herung wird die Geschichte dieses Mikrostaates erza?hlt. \ red
28.3.
„Die Kaufkinder von Niemandsland-Moresnet“
20 Uhr, Tuchwerk
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