Das erste Halbjahr 2014 war kein Einfaches für den Veranstaltungsbetrieb im Bunker an der Rehmann-straße. Das Aachener Verwaltungsgericht gab einer in ihrer Nachtruhe gestörten Klägerin in erster Instanz recht – Öffnungszeiten, Besucherzahl und ein Partyverbot wurde mit sofortiger Wirkung gerichtlich arg gedeckelt.
Ein Zustand der dem angebotenen Programm extremst zuwider lief. Der Musikbunker drohte aus dem Focus einer jungen, alternativen Öffentlichkeit zu verschwinden. Eigentlich kein Zustand für eine Studierendenstadt wie Aachen.
Kleinere Arbeiten in der Sommerpause
Seit dem Sommer scheint aber die Sonne wieder über dem Musikbunker. Ende Mai hatte das Oberverwaltungsgericht als nächste Instanz die veranstalterische Beschränkung gekippt und nach einer halbwegs praktizierten Sommerpause, die für kleinere Arbeiten genutzt wurde – die Lichtanlage im Saal ist nachgebessert, die Kneipe als Saal 2 optimiert und einen kleinen Raum zum Chillen wird es zukünftig auch geben – startet der Bunker in ein ordentliches Herbst-Winter-Programm.
7 aus 37 – eine Auswahl
Ob man HGich.Ts derb rüberkommendes Wirkungsfeld nun als Theater, Performance, Body-Art, Musik oder Videokunst bezeichnet, fest steht: Sie polarisieren und stellen das Publikum stets vor neue Herausforderungen. (11.10.)
In Aachen starteten sie ihre Karriere – der Alsdorfer Bassist Micki Meuser und der australische Sänger Grant Stevens. Mit ihrer Band Nervous Germans wurden sie von John Peel zu seinen berühmten BBC-Radiosessions eingeladen. Meuser produzierte Platten der Ärzte, Ideal und Ina Deter. In ihrer heutigen Heimat Berlin holten sie sich Gitarrist Gary Schmalzl (Bela B, Jingo de Lunch) in die Band. Sänger Stevens beeindruckt mit einer Topstimme. Vor allem im Remake des Barry Ryan-Klassikers „Eloise“. (1.11.)
Im deutschsprachigen HipHop sind die 257ers mittlerweile ein Maßstab. Unterhaltsame Raps mit schrägem Humor („Wir haben Schwänze, wir haben Ninjas, wir haben -Spinat.“) auf hohem technischen Level, das zeichnet die drei, 1997 als Graffiti-Crew -gestarteten Herren aus Essen aus. Karten schnell sichern! (11.11.)
Anne Clark. Ja, die Anne Clark die in den 80ern ihre Spoken Word-Performances mit den Sounds der New Wave geschickt kombinierte. „Our Darkness“ oder „Sleeper in Metropolis“ heißen zwei dieser Klassiker. (16.11.)
Der Frankfurter DJ Shantel holte als einer der ersten die Balkanbeats auf die deutschen Plattenteller. Mit dem Album „Disko Partizani“ kam er dann auch als Sänger und Bandleader mit seinem Bucovina Club Orkestar zu Erfolg im Tonträger- und Konzertgeschäft. (20.11.)
Die Österreicher von Ja, Panik, mittlerweile in Berlin lebend, gelten nach Blumfeld als die schlauesten Vertreter eines tanzbaren Diskurs-Pop. (22.11.)
Gut + Irmler sind Gudrun Gut (Malaria, Mania D) und Jochen Irmler von der legendären Krautrockgruppe Faust. Mäandernde, psychedelische, analoge Orgelsounds und programmierte lineare Beats als Annäherung von Techno und Krautrock. (6.12.) \rm
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