Von Richard Mariaux
Nicht nur Pink Floyd-Schlagzeuger Nick Mason geht mit Floyd-Songs auf Tournee. Im November zeigen Kings of Floyd mit dem ehemaligen Wahl-Aachener Mark Gillespie wie gut sie die DNA der Musik von Pink Floyd verstanden haben.
Rockstars der 60er und 70er Jahre haben Hochkonjunktur. Nach der großen David Bowie-Ausstellung „David Bowie Is“ 2013 im Londoner Victoria and Albert Museum und folgend 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin sind 2018 Pink Floyd an der Reihe. Seit dem 15. September (bis einschließlich 10. Februar 2019 zeigt das Dortmunder U „The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal remains“).
Lebendiger gelingt die Hommage am 24. November im Aachener Eurogress, wenn die deutsche Tribute-Band „Kings of Floyd“ mit akribischer Sorgfalt die Arbeiten der britischen Rockband spiegelt, die mit den Alben „Meedle“, „Dark Side of the Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“ bis zu „The Wall“ aus dem Kanon britischer progressiver Rockmusik nicht wegzudenken sind.
Pink Floyd interpretiert man nicht mal so eben mit angezogener Handbremse. Die Finessen der Gruppe liegen vor allem im glasklaren Sounddesign sowie der raumübergreifenden Lichtinszenierung, aufgehübscht mit Projektionen und kleinen Filmchen. Das stellt den Schwierigkeitsgraden ihrer Musik keinesfalls in Abrede, aber spätestens seit 1973, mit der neue Maßstäbe setzenden Produktion und der Arbeit von Toningenieur Alan Parsons an „The Dark Side of The Moon“ in den Londoner Abbey Road Studios, gab es für Pink Floyd auch in der Reproduktion des damaligen Quadrophonie- und heutigen Dolby-Surround-Livesounds kein Zurück mehr.
Von ein paar Gigs zu großen Tourneen
Als Mark Gillespie, gebürtiger Singer/Songwriter aus Manchester, von dem Gitarristen Maurus Fischer im Dezember 2012 gefragt wurde, ob er mit ihm ein paar Gigs mit „Pink Floyd“-Songs spielen wolle, ahnte er nicht, dass diese „Kings of Floyd“ bald zu den häufigst tourenden Floyd-Tribute Acts in Deutschland gehören würden. Die Musiker spielen rund 50 Gigs im Jahr und neben der Qualität und Erfahrung, die mit dem Set wächst, legt man auch viel Wert auf die Video- und Lightshow.
Eine erfahrene Liveband
Egal, ob Jung oder (in der Mehrheit) Alt in die Konzerte strömt – immerhin verkaufen Pink Floyd zum Beispiel von „The Dark Side of the Moon“ heute noch jährlich eine Viertelmillion Alben weltweit – die sieben Musiker tun ein Übriges, ihre Show perfekt zu machen. Mark Gillespie (Gesang, Gitarre) hörte früher schon leidenschaftlich gerne Pink Floyd. Mitte der 90er Jahre kam er nach Deutschland, spielte als Straßenmusiker, gründete eine eigene Band und trat im Vorprogramm von Jethro Tull oder Meat Loaf auf. Maurus Fischer ist ein versierter Gitarrist, unter anderem in Diensten von Montreux Jazz-Gründer Claude Nobs, Angela Brown oder Robben Ford. Keyboarder/Sänger Jürgen Magdziak besitzt viel Musicalerfahrung („Starlight Express“) wie er sich auch im Rock, Pop und Jazz (Klaus Doldinger, Peter Bursch’s All Star Band) tummelt oder als musikalische Begleitung beim Kabarett (von der Lippe, Herbert Feuerstein). Bassist Hans Maahn, Bruder von Wolf Maahn, hat an mehr als 100 Album-Produktionen mitgewirkt – seine Vielseitigkeit unterstreicht seine Mitwirkung bei Gianna Nannini, Annie Lennox, Inga & Annette Humpe, Einstürzende Neubauten bis Tommy Engel und Fehlfarben. Am Schlagzeug sitzt der Niederländer Bernie Bovens, einer der gefragtesten Studiodrummer in seiner Heimat und in Belgien. Sängerin Lucy Wende brilliert zwischen Jazz und Dance-Charts und Saxophonist Bernd Winterschladen (vom Kölner Bläserensemble Talking Horns), bilden schließlich die Bühnen-Part-Time-Musiker im Set von Kings of Floyd. \
Cover-Bands
Die weltweit bekannteste Pink Floyd-Coverband kommt von Down Under und heißt „The Australian Pink Floyd Show“. Alleine in Deutschland tummeln sich noch weitere Tributebands namens „Echoes“, „Speak To Me“, „Meddle“, „Planet Floyd“, „Shine – the Pink Floyd Experience“ und aus Düren kamen „Us & Them“. \
24.11.
Kings of Floyd
20 Uhr, Eurogress
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