50 Jahre „Pinkpop“ – das wäre nicht möglich ohne Mr. Pinkpop – der mittlerweile 74-jährige Veranstalter Jan Smeets hat das Festival durch alle (viele) Höhen und (wenige) Tiefen gelotet.
Smeets, auch jahrzehntelang in der südlimburgischen Kommunalpolitik aktiv, ist der gute Geist eines schnell gewachsenen Unternehmens, das seit vielen Jahren Millionensummen zur Ausrichtung von „Pinkpop“ bewegt. Smeets ist seinen Festivalbesuchern auch deswegen bekannt, da er bisweilen den einen oder anderen Act auf der Bühne ankündigt und sich zum Schluss persönlich bei den Besuchern für ihr Kommen bedankt.
Seit vielen Jahren als dreitägiges Festival konzipiert, begann „Pinkpop“ 1970 mit einem Tag am Pfingstmontag in Geleen. „Pink“steren (deutsch: Pfingsten) und „Pop“. Ein griffiger Name war gefunden und mit einer pinkfarbenen Puppe als Emblem illustriert. Es spielten niederländische Bands wie Golden Earring, Livin‘ Blues oder die britische Band Yes. „Für das erste Festival haben wir 500 Gulden von verschiedenen Jugendzentren und der Zeitung De Limburger erhalten. Ich erinnere mich, dass wir Probleme mit einem riesigen hässlichen Banner hatten, das vor der Bühne aufgehängt werden musste. Das Budget betrug 15.000 niederländische Gulden. Das Wetter war schön und 10.000 Leute kamen. Mit 2,50 Gulden (entsprach fast 1:1 der damaligen D-Mark) Eintritt verblieben uns dann 10.000 Gulden. Also machten wir es noch einmal. 40.000 Gulden waren übrig! Also machten wir es noch einmal. So kam es …“, erzählt Smeets. Mit den Folgejahren wurden die Acts internationaler – Rory Gallagher, Cockney Rebel, Thin Lizzy stehen für eine sich schnell entwickelnde Internationalisierung des Festivals.
„Pinkpop“ wuchs bis Anfang der 80er Jahre auf 50.000 Besucher. Es folgte eine besucherbedingte Durststrecke – der programmatische Wechsel von Rock- und Popbands hin zur Öffnung für zeitgemäße Electro-Acts wie Prodigy, die Chemical Brothers oder Faithless kam 2005 vielleicht zu früh, im heutigen Billing des Festivals ist es eine Selbstverständlichkeit.
Anders als in Deutschland ist „Pinkpop“ politisch gewollt und findet ausgehend von einer bürgerlichen Mitte viel Unterstützung. „Von Anfang an wurde „Pinkpop“ von der Bevölkerung angenommen. Sie haben mitgeholfen, „Pinkpop“ zu einem Erfolg werden zu lassen. „Pinkpop“ ist daher möglicherweise weniger durch Widerstand entstanden, sondern eher aus einem kollektiven Bedürfnis heraus, es zum Erfolg zu führen. Von Anfang an haben wir von administrativer Seite immer viel Unterstützung erhalten“, erzählte Jan Smeets kürzlich dem limburgischen Magazin „Chapeau“.
2019 findet „Pinkpop“ wieder an Pfingsten statt. Insgesamt 866 Bands und Interpreten haben das Festival bespielt. Das Renommee des Festivals sorgt auch in diesem Jahr für ein fettes Programm: The Cure, Fleetwood Mac, Lenny Kravitz, Jamiroquai, Elbow, Mumford & Sons, Major Lazer, Slash und viele mehr gestalten das dreitägige Programm vom 8. bis 10. Juni auf der Trabrennbahn. \ rm
8.-10.6.
50th Anniversary: „Pinkpop“
Megaland, Landgraaf bei Kerkrade
pinkpop.nl
Tages- und Drei-Tageskarten gibt’s bei KlenkesTicket im Kapuziner Karree.
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