Nicht umsonst hat das Dumont in seiner Kategorie als kleiner Club in den letzten Jahren regelmäßig den Spielstättenpreis „APPLAUS“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur & Medien erhalten. Auch die „Gesellschaft für zeitgenössische Musik“ wurde für ihre Konzertreihe in der „Klangbrücke“ mit dem „NRW Spielstättenpreis“ bedacht. Seit letztem Jahr findet Jazz auch in der Playlist vom Musikbunker und der Nadelfabrik statt. Und im Franz, der in den Kurparkterrassen tätige Jazzverein Aachen e.V. sowie die Burg Frankenberg mischen an manchen Tagen mit. Allerdings stellt sich die Frage, ob es nicht eventuell ein Überangebot gibt: 20 Jazz-Veranstaltungen in den Monaten November/Dezember sind ambitioniert – auch eine Doppelung, wie am 8.12. im Dumont und der Nadelfabrik, wäre sicherlich vermeidenswert. Wie auch immer – hier ein paar Vorschläge für den Dezember:
Spannendes Gebräu
Spoom, dieses verführerisch süße, schaumige Sorbet, ist vielleicht nicht zufällig Bandname für diese „Hot Four“ aus Deutschland und der Schweiz. Ronny Graupe, ein Schweizer Gitarrist, der jede Saite seines Könnens zum Schwingen bringt. Christian Lillinger, ein Drummer, der seine elegant holpernde Choreographie gleich einem Solotänzer inszeniert und zwei kongeniale Mitstreiter am Bass und Altsaxophon. Das sind die Zutaten zu einem der spannendsten Gebräue, die man heutzutage in Europa goutieren kann – wohl bekomms!
1.12.
Ronny Graupes Spoom
20.30 Uhr, Dumont, Aachen
Klassisches Klaviertrio
Nach den Erfolgen seiner „Sternal Symphonic Society“ konzentriert sich der Pianist, Komponist und dreifache ECHO-Jazzpreisträger Sebastian Sternal nun wieder aufs kleine Format: das klassische Klaviertrio. Schlagzeug spielt der viel gefragte, ebenfalls mit einem ECHO ausgezeichnete Jonas Burgwinkel, mit dem Sternal schon seit Jahren arbeitet. Am Kontrabass ist ein Großer des amerikanischen Jazz: Larry Grenadier. Der New Yorker wurde als Begleiter von Brad Mehldau, Pat Metheny, Joshua Redman und viele mehr weltberühmt. Amerika trifft Europa: Ein transatlantisches Gipfeltreffen!
6.12.
Sternal – Grenadier – Burgwinkel
20 Uhr, Klangbrücke
Jungtalent
Der in Lüttich geborene Igor Gehenot rat schon mit 13 Jahren in die Jazzabteilung der Königlichen Akademie von Lüttich ein. Ab 2009 studierte er am Brüsseler Konservatorium Modern Jazz. Mit 21 Jahren erhielt er den „Sabam Jeunesses Musicales Jazz Award“ und sein erstes Trio-Album „Road Story“ wurde Jazz-Album des Jahres im britischen Jazz-Magazin „Jazzwise“. Mit seinem Quartett DELTA, dem französischen Trompeter Alex Tassel (u.a. Manu Katché) dem schwedischen Kontrabassisten Viktor Nyberg (u.a. Jacky Terrasson) und dem Luxemburger Schlagzeuger Jérôme Klein (u.a. Herb Geller) spielt Igor Gehenot in der Nadelfabrik.
8.12.
Igor Gehenot DELTA
18 Uhr, Nadelfabrik
Eintritt frei. Keine Platzreservierung.
Absolutes Muss
Allein der sensationelle Rudi Mahall an der Bassklarinette wäre einen Besuch wert, jetzt verstärkt durch die junge Posaunistin Shannon Barnett, die auch als Sängerin überzeugen kann, ist dieses CD-Release ein absolutes Must. Zusammen mit Sebastian Gramss am Bass und Etienne Nillesen Drums bilden sie „Fossile 4“. Das ist Old & New School im besten Sinne - bestimmt stark von Vinyl und bewusst kurz gehaltenen Formaten beeinflusst. Knappe Melodien, charmante Variationen und komprimierte Soli … kurz und bündig lautet die Devise – oder auch: „16 Tracks To Find Your Lover“! z’kay/red
8.12.
Fossile 4
20.30 Uhr, Dumont
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